taz.de -- Kampf um Tarifvertrag: Wieder Streiks bei Amazon

In Bad Hersfeld und Leipzig ist es wieder zu eintägigen Arbeitsniederlegungen gekommen. Päckchen sollen erst nach Ostern ankommen.
Bild: Amazon-Logistikcenter bei Augsburg.

BERLIN taz | Beim Online-Versandhändler Amazon haben am Donnerstagmorgen neue Streiks begonnen. Nach Mitteilung der Dienstleistungsgewerkschaft verdi beteiligten sich an den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld jeweils mehrere Hundert Beschäftigte an der eintägigen Aktion.

Der Ausstand soll noch bis zum späten Abend andauern. Verdi kämpft bei Amazon seit einem Jahr für einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels.

Nach Angaben von verdi-Vertreter Thomas Schneider war durch den Streik zumindest am Leipziger Standort der Betrieb des Versandhändlers gestört. „Ein Teil der Sendungen wird erst nach Ostern ausgeliefert“, sagte er. „Amazon wird eine Störung des Betriebs aber bestreiten“, so Schneider weiter.

Ein Amazon-Sprecher dementierte gegenüber der taz in der Tat Auswirkungen auf die Abläufe. „Wir beobachten nur eine geringe Streikbeteiligung“, sagte er. Angaben über die Zahl der Beschäftigten in Leipzig und Bad Hersfeld veröffentlicht der Versandhändler nicht. Die Zahl der festangestellten Mitarbeiter in ganz Deutschland gibt Amazon mit 9.000 an.

17 Apr 2014

AUTOREN

Martin Reeh

TAGS

Amazon
Verdi
Tarifvertrag
Bad Hersfeld
Verdi
Amazon
Verdi
Amazon
Amazon
Steuerhinterziehung
Amazon
Amazon
Amazon

ARTIKEL ZUM THEMA

Freie Mitarbeiter mucken auf: Massenkündigung bei Ver.di

Den Seminarleitern der Ver.di-Jugendbildungsstätte Konradshöhe in Berlin wurde gekündigt. Die sehen das als Versuch, Mitbestimmung auszuhebeln.

Tarifstreit bei Amazon: Verdi weitet Streiks aus

Die Streikwelle beim Internethändler Amazon erreicht einen vierten Standort. In Rheinberg am Niederrhein legten mehrere hundert Mitarbeiter die Arbeit nieder.

Tarifkonflikt mit Amazon: Verdi erhöht den Druck

Die Gewerkschaft will das Warenlager im bayrischen Graben als festen Streik-Standort einrichten. Dort und in Bad Hersfeld wurde am Montag die Arbeit niedergelegt.

Streik bei Amazon: Sie geben nicht auf

In Leipzig und Bad Hersfeld streiken wieder Amazon-Mitarbeiter. Das US-Unternehmen verweigert immer noch einen Tarifvertrag.

Streiks bei Amazon: Arbeitskampf statt Onlineversand

Verdi fordert höhere Löhne für die 9.000 Mitarbeiter des Internethändlers Amazon. Der lässt nicht mit sich reden. Die Gewerkschaft kündigt deshalb neue Streiks an.

Steuerhinterziehung in Deutschland: Im Land der Trickser

Hoeneß und 25.000 andere Steuerhinterzieher überweisen nach der Selbstanzeige ein Taschengeld. 50 bis 60 Milliarden Euro fehlen in der Staatskasse.

Gewerkschaftssekretärin über Amazon: „Ein Spiel mit der Angst“

Beim Streit zwischen Verdi und Amazon geht es nicht nur um Tarife. Im Einzelhandel soll es weiter demokratisch zugehen, fordert Verdi-Sekretärin Kaharina Wesenick.

Nach Protesten bei Amazon: Belegschaft stellt sich gegen Verdi

Nach den Streiks im Dezember distanzieren sich mehr als Tausend Beschäftigte von Verdi. Die Gewerkschaft wecke ein falsches Bild vom Konzern in der Öffentlichkeit.

Streik bei Amazon: „Nadelstiche im Weihnachtsgeschäft“

Verdi fordert einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Amazon hingegen orientiert sich an der Logistikbranche. Jetzt wird erneut gestreikt.