taz.de -- Taschenlampen-App für Android: Nutzer ausgeleuchtet
Wer eine App auf seinem Smartphone installiert, gibt den Herstellern Zugriff auf viele seiner Daten. Nun ist eine weit verbreitete Taschenlampen-App betroffen.
BERLIN/WASHINGTON dpa | Eine Taschenlampen-App für Android-Handys hat unerlaubt Daten über Aufenthaltsort und Gerät der Nutzer gespeichert und an Werbenetzwerke weitergegeben. Die App wurde mindestens 50 Millionen mal aus Googles App-Store heruntergeladen, wie die dortige Statistik zeigt.
Die App habe Nutzer nicht darüber informiert, dass deren Aufenthaltsort und die Identifikationsnummer der Geräte an Dritte weitergegeben wurden, [1][erklärte die US-Handelsbehörde FTC am Donnerstag.] Nach dem Herunterladen der Anwendung hätten Handynutzer die Möglichkeit gehabt, einer Datenübertragung zuzustimmen oder sie abzulehnen.
Allerdings wurden bereits Daten übertragen, bevor die Nutzer eingewilligt hatten. Außerdem hätten die Hersteller nicht erwähnt, dass gesammelte Daten nicht nur von ihnen selbst verarbeitet, sondern auch an Dritte weitergereicht wurden.
Der App-Entwickler Goldenshores Technologies muss nun alle persönlichen Daten, die über die Taschenlampen-App gesammelt wurden, löschen. Außerdem muss er die Datensammlung transparent machen und eine explizite Einwilligung der Nutzer einholen.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine App allzu gierig nach Daten der Handynutzer greift. Immer wieder fallen Anbieter auf, die etwa alle Telefonbuch-Einträge der Smartphone-Besitzer kopieren, obwohl die für den Betrieb der Anwendung gar nicht benötigt werden. Informationen über die Datenverarbeitung verstecken sich oft in seitenlangen Nutzungsbedingungen, die die wenigsten Nutzer vor der Installation einer App durchlesen.
6 Dec 2013
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