taz.de -- Atomkraftwerk in der Türkei: Erstmal losbauen

An der südtürkischen Mittelmeerküste soll der Bau des ersten Atomkraftwerks in der Türkei begonnen haben. Angeblich ohne die Erdbebengefahr zu prüfen.
Bild: Eindeutig schöner ohne Akw: türkische Küste

ISTANBUL afp | Atomkraftgegner in der Türkei werfen den Behörden vor, ohne die notwendige Prüfung der Umweltverträglichkeit mit dem Bau des ersten Atomkraftwerks des Landes begonnen zu haben. In der Bucht von Akkuyu an der südtürkischen Mittelmeerküste hätten Planierarbeiten begonnen, meldeten türkische Zeitungen am Freitag.

Zudem gebe es Sprengarbeiten in der Bucht. Umweltschützer hätten deshalb Strafanzeige gestellt. Ein türkisch-russisches Konsortium will in Akkuyu ein Atomkraftwerk mit einer Leistung von 4.800 Megawatt errichten.

Das Kraftwerk soll bis zum hundertjährigen Jubiläum der türkischen Republik im Jahr 2023 voll betriebsfähig sein. Atomkraftgegner protestieren nicht zuletzt wegen der Erdbebengefahr in dem Gebiet gegen das Projekt.

Auch in Sinop an der Schwarzmeerküste will die türkische Regierung in den kommenden Jahren ein Atomkraftwerk errichten lassen. Ankara argumentiert, die Atomkraft werde die Abhängigkeit der Türkei von Öl- und Gasimporten reduzieren.

31 Jan 2014

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