taz.de -- Zoo tötet Giraffe wegen Inzuchtgefahr: Marius musste sterben
Trotz Widerstands der Bevölkerung: Der Zoo in Kopenhagen hat einen gesunde Giraffe getötet, um Inzucht zu vermeiden. Das Fleisch wurde an Raubtiere verfüttert.
KOPENHAGEN afp | Die Tötung eines vollkommen gesunden Giraffenkalbs im Kopenhagener Zoo wegen Inzuchtgefahr hat in Dänemark für Aufregung gesorgt. Wie Zoosprecher Tobias Stenbaek Bro am Sonntag mitteilte, wurde das eineinhalb Jahre alte männliche Tier mit dem Namen Marius am Morgen per Bolzenschuss getötet. Nach einer Autopsie sollte das Giraffenfleisch an Raubtiere im Zoo verfüttert werden.
[1][Auf seiner Internetseite] hatte der Zoo ausführlich dargelegt, dass es zu der Tötung keine Alternative gebe. Der Tierpark gehört zur Europäischen Zoo- und Aquarienvereinigung (EAZA), für die ein strenges Zuchtprogramm für Giraffen gilt. So dürfen sich nur solche Giraffen paaren, die nicht miteinander verwandt sind. Damit soll die genetische Vielfalt der Population erhalten bleiben.
Marius habe in keinem der etwa 300 EAZA-Zoos Aufnahme gefunden, weil die dortigen Giraffen ähnliches Genmaterial aufwiesen. Eine Kastration wäre demnach grausamer gewesen und hätte „unerwünschte Folgen gehabt“. Auch eine Auswilderung in die Natur sei zu riskant gewesen – zumal das von afrikanischen Ländern nicht erwünscht sei, hieß es weiter.
Eine Facebook-Gruppe namens „Rettet Marius“ verzeichnete am Sonntagmorgen mehr als 5200 Anhänger. Etwa 3400 unterzeichneten [2][auf skrivunder.net eine Petition] in dänischer Sprache. Unter einer englischsprachigen [3][Petition auf thepetitionsite.com] gab es rund 24.000 Unterschriften.
9 Feb 2014
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