taz.de -- US-Footballspieler outet sich: „Mein Team unterstützt mich“

Michael Sam spielt bisher in der Uni-Liga in den USA Football. Er hat gute Chancen, den Sprung in die Profiliga zu schaffen. Damit wäre er der erste offen schwule Spieler.
Bild: Defensiv-Spieler Michael Sam hatte sein Coming Out vor seinem Team schon im August.

NEW YORK dpa | Der angehende US-Footballprofi Michael Sam hat sich erstmals öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt. In einem am Sonntag veröffentlichten [1][Interview der New York Times] sprach der 24-Jährige von seinem Wunsch, er wolle der erste offen schwule Spieler in der National Football League (NFL) werden.

Weil Gerüchte im Umlauf waren, wollte er selbst zu Wort kommen, sagte Sam der Times. „Ich wollte sicherstellen, dass ich meine Geschichte so erzählen kann, wie ich es will.“

Sam war bislang als Defensivspieler für die Universität von Missouri im Einsatz. Er gilt als großes Nachwuchstalent und hat gute Chancen, beim Draft der NFL-Spieler im Mai verpflichtet zu werden. Sein Coming Out zum jetzigen Zeitpunkt wird in den Medien jedoch auch als Risiko gesehen, denn Homosexualität gilt in der NFL als ein Tabu.

Ihm sei durchaus bewusst, dass sein Gang an die Öffentlichkeit Folgen für seine Karriere haben könnte, sagte Sam. „Ich bin nicht naiv. Ich weiß, dass das eine große Sache ist.“

10 Feb 2014

LINKS

[1] http://www.nytimes.com/2014/02/10/sports/michael-sam-college-football-star-says-he-is-gay-ahead-of-nfl-draft.html?hp&_r=0

TAGS

American Football
NFL
Homosexualität
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Fußball
Sotschi 2014
Super Bowl
Thomas Hitzlsperger
Thomas Hitzlsperger

ARTIKEL ZUM THEMA

Hitzlsperger über Homosexualität im Sport: „Besser als vorher“

Thomas Hitzlsperger spricht in Berlin über persönliche Erfahrungen nach seinem Outing. Wichtig für ihn waren die Reaktionen abseits der Öffentlichkeit.

Sotschi 2014 – Eishockey, Frauen: Sexualität privat

Putins Anti-Homo-Gesetz sorgte für Aufregung im deutschen Team. Um den Sport aus der Nische zu holen, blenden die Eishockeyspielerin alles aus.

Homophobie im Sport: Rugby unterm Regenbogen

Die Männer der Berlin Bruisers lieben Dreck, Schweiß und Tacklings – und kämpfen als erstes schwules Rugbyteam Deutschlands gegen Homophobie und Vorurteile.

48. Super Bowl: Klarer Sieg für Seattle Seahawks

Die beste Defensive der NFL schlägt die beste Offensive der NFL: Seattle lässt Denver keine Chance und gewinnt zum ersten Mal die Meisterschaft im American Football.

Carolin Emcke über Homophobie: „Wieso bin ich nicht heterosexuell?“

Eltern sollten sich für ihre Kinder nur wünschen, dass sie glücklich werden, sagt die Journalistin Carolin Emcke. Ein Gespräch über sexuelle Identität und Menschenrechte.

Anleitung Reden über schwule Fußballer: Der Yeti auf dem Platz

Nun wissen wir nicht nur, sondern können auch beweisen: Es gibt schwule Profi-Fußballer. Aber wie reden wir am besten über sie? Das taz-Abc hilft.