taz.de -- Netzneutralität gefährdet: Mehr Breitband für Netflix

Der Videodienst Netflix und der Provider Comcast wollen enger zusammenarbeiten. Der Deal schürt international Sorgen um die Netzneutralität.
Bild: Kritiker fürchten, Netflix und Comcast beeinflussen den neutralen Datenverkehr zu ihren Gunsten.

NEW YORK afp/mebl | Der Online-Videodienst Netflix hat mit dem US-Kabel- und Internetbetreiber Comcast eine engere Zusammenarbeit vereinbart, um eine reibungslosere Filmübertragung zu erreichen. Die beiden Unternehmen teilten am Sonntag mit, sie hätten eine „direktere Verbindung“ eingerichtet – ähnlich wie andere Netzwerke, die schon verbraucherfreundlicher seien. Wieviel Netflix dafür an Comcast zahlt, wurde nicht mitgeteilt.

Ein Netflix-Sprecher sagte, von der Vereinbarung könnten US-Comcast-Kunden profitieren, die bislang Probleme beim Schauen von Netflix-Videos gehabt hätten. Die Übertragung war bislang öfter gestört, weil Netflix seine Datenströme über einen Dritten an Comcast schickte.

In der Vereinbarung zwischen Netflix und Comcast sehen Kritiker einen Verstoß gegen das Gebot der Netzneutralität. Sie fürchten, mit dem Abkommen erkauft sich Netflix eine schnellere Breitband-Verbindung für die eigenen Daten. Kleinere Unternehmen würden dadurch benachteiligt.

Dieses Problem sieht man mittlerweile auch im Weißen Haus. Präsident Barack Obama hat angekündigt, sich stärker für ein neutrales Netz einzusetzen. Auch in Europa soll das EU-Parlament im April über einen neuen Gesetzentwurf zur Wahrung der Netzneutralität entscheiden.

25 Feb 2014

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