taz.de -- Generalbundesanwalt ermittelt: Spionage im Raumfahrtzentrum

Das BKA ermittelt wegen Spionageverdachts im Deutschen Raumfahrtzentrum. Innenminister de Maiziere spricht von einem „ernsten Vorfall“.
Bild: Mutmaßlich Ziel von Spionage: das DLR in Oberpfaffenhofen.

BERLIN rtr | Generalbundesanwalt Harald Range hat wegen der Spionage-Attacke gegen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt eingeleitet. Es werde dem Verdacht einer geheimdienstlichen Agententätigkeit nachgegangen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag in Berlin.

Mit der Strafverfolgung sei das Bundeskriminalamt beauftragt worden. Der Sprecher von Innenminister Thomas de Maiziere bezeichnete den seit Monaten laufenden Spähangriff als „ernsten Vorfall“.

Eine DLR-Sprecherin bestätigte einen Spiegel-Bericht, wonach mehrere Computer von Wissenschaftlern und Systemadministratoren mit Spionage-Programmen infiltriert wurden. Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum in Bonn ist eingeschaltet.

Laut dem Bericht entdeckten IT-Spezialisten die Spur von Trojanern. Sie seien so programmiert gewesen, dass sie sich bei Entdeckung selbst zerstörten. Die Angriffe seien koordiniert und systematisch vorgenommen worden, alle vom DLR eingesetzten Betriebssysteme seien betroffen.

Die Ermittler gehen demnach von der Attacke eines ausländischen Geheimdienstes aus. Indizien wiesen in Richtung China. Die Bundesregierung wollte sich wegen der andauernden Ermittlungen nicht zu Details äußern.

14 Apr 2014

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