taz.de -- Online-Netzwerk plant eigene Währung: Überweisung per Facebook
Das soziale Netzwerk will Zahlungen zwischen seinen Mitgliedern ermöglichen – mit eigenem elektronischen Geld. Der Schritt zielt vor allem auf Schwellenländer.
DUBLIN dpa | Facebook will einem Zeitungsbericht zufolge Geldüberweisungen zwischen seinen Mitgliedern ermöglichen. Das Internetunternehmen stehe kurz vor dem Erhalt einer entsprechenden Lizenz in Irland, [1][schrieb die Financial Times am Montag]. Sie berief sich auf mehrere an dem Vorgang beteiligte Personen.
Mit der Zulassung durch die irische Notenbank dürfte das Online-Netzwerk in der Europäischen Union eigenes elektronisches Geld ausgeben. Das Unternehmen wolle so Zahlungen zwischen seinen Mitgliedern ermöglichen.
Facebook kann bereits bestimmte Zahlungen abwickeln, etwa beim Kauf von Spielen. Das Unternehmen verwaltet dabei die Zahlungen der Nutzer an die Spiele-Programmierer und kassiert dafür eine Provision. Nutzer können allerdings untereinander kein Geld überweisen. Das würde die Lizenz als Anbieter elektronischer Bankdienste erlauben, schrieb die Financial Times.
Die Zeitung berichtete, mit dem Schritt ziele Facebook auf Schwellenländer ab. So könnten Überweisungen von Gastarbeitern in ihre Heimatländer möglich werden. Facebook verdient sein Geld bislang vor allem mit Werbung. Bei Online-Zahlungen ist unter anderem die US-Handelsplattform Ebay mit ihrer Tochter Paypal stark.
14 Apr 2014
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Konkurrenz, Profit und die allgemeinen Produktionsbedingungen des Kapitals: Karl Marx erklärt im taz-Interview die Netzneutralität.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist so reich, dass er fast ohne Gehalt arbeitet. Kein Wunder: Bei einem Vermögen von 26,7 Milliarden Dollar ist er darauf nicht angewiesen.
Das Online-Netzwerk will mittels unbemannter Fluggeräte das Internet auch in den Globalen Süden bringen. Denn nur noch dort lassen sich weitere Mitglieder gewinnen.
Facebook kauft sich einen Hersteller von 3D-Brillen und steigt ins Hardware-Geschäft ein. Marc Zuckerberg glaubt offenbar an den virtuellen Alltag von morgen.
Mit Datenbrillen in virtuelle Welten: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bereitet sich auf die Zukunft vor und kauft für 2 Milliarden Brillenhersteller Oculus VR.