taz.de -- Referenden in der Ostukraine: Putin fordert Verschiebung

Rückschlag für die Separatisten in Donezk und Lugansk: Der russische Präsident ist vorerst gegen die umstrittenen Unabhängigkeitsreferenden in der Ostukraine.
Bild: Die Zeit für Referenden sei noch nicht da, meint Wladimir Putin.

MOSKAU dpa/ap | Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine Verschiebung des umstrittenen Referendums in der Ostukraine über eine Unabhängigkeit an diesem Sonntag gefordert. Es müssten erst die Bedingungen dafür geschaffen werden.

Das sagte der russische Präsident der Agentur Interfax zufolge am Mittwoch in Moskau nach einem Treffen mit dem derzeitigen OSZE-Präsidenten Didier Burkhalter. Putin forderte zudem die Entwaffnung extremistischer regierungstreuer Gruppierungen sowie ein Ende der Gewalt. Er forderte besonders die Führung in Kiew auf, umgehend ihre „Anti-Terror-Operation“ im Osten einzustellen.

Die moskautreuen Kräfte in den russisch geprägten Gebieten Donezk und Lugansk wollen am Sonntag in einer Volksabstimmung klären lassen, ob es eine Abspaltung von Kiew geben soll. Sie wollen als eigene Volksrepubliken fortbestehen. Der Westen will die Abstimmung nicht anerkennen.

Zugleich begrüßte Putin die von Russland seit langem geforderte Freilassung des „Volksgouverneurs“ des Gebiets Donezk, Pawel Gubarew, der als politischer Hoffnungsträger gilt. „Wir erwarten die Freilassung aller politischen Gefangenen“, sagte Putin.

7 May 2014

TAGS

Wladimir Putin
Ostukraine
Referendum
Lugansk
Donezk
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Ukraine
Ostukraine
Donezk
Ostukraine
Odessa
Ukraine
Ukraine

ARTIKEL ZUM THEMA

Geschichtsbilder in der Ukraine: Der Krieg um den Krieg

Am 9. Mai drohen Konflikte zwischen ukrainischen Nationalisten und prorussischen Kräften. Denn das Land ist erinnerungspolitisch gespalten.

Referenden im Osten der Ukraine: Separatisten bleiben bei Abstimmung

Russlands Präsident hatte sich für die Verschiebung der Referenden in der Ostukraine ausgesprochen. Die Separatisten wollen trotzdem am 11. Mai abstimmen.

Osten der Ukraine: Russische Truppen ziehen ab

Wladimir Putin hält ein Referendum im Osten der Ukraine für verfrüht, in Donezk soll es trotzdem stattfinden. Ein verordneter Krimlehrplan sorgt in Russland für Protest.

Besetzte Bezirksverwaltung in Donezk: Volksrepublik hinter Barrikaden

Im Inneren des Gebäudes stellen sich die Aktivisten auf eine längere Blockade ein. Die Eingänge sind verrammelt, der Einlass ist streng begrenzt.

Ex-Oberst der Sowjetarmee über Ukraine: „Es wird noch mehr Blut fließen“

Nachts ziehen Banditen marodierend durch Odessa, überfallen Bürger, schlagen sie zusammen und rauben sie aus, sagt Wladimir Lisjanoj.

Krise in der Ukraine: Ruhe an den Urnen

Die Bundesregierung hat die ukrainische Regierung aufgefordert, ihre Militäroffensive im Osten des Landes zu stoppen. Und der OSZE-Chef reist nach Moskau.

Debatte Sprache und die Ukraine-Krise: So klingt der Krieg

Invasion, Annexion oder Separation – die Begriffe fliegen durcheinander, als ob alles auf dasselbe hinausliefe: den bewaffneten Kampf.