taz.de -- Kennzeichnung von Lebensmitteln: Abgelaufen? Da geht noch was

Kaum ist der Kaffee übers Datum, kommt er in die Tonne. Reine Verschwendung, sagen einige EU-Länder und wollen den Aufdruck von Nudeln, Reis und Co verbannen.
Bild: Solange die Nudeln trocken sind, halten sie ziemlich ewig.

BERLIN afp | Mehrere EU-Mitgliedsländer wollen einem Zeitungsbericht zufolge das Mindesthaltbarkeitsdatum für lange haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Reis abschaffen. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf ein Papier des EU-Rates für die Sitzung der Landwirtschaftsminister am Montag.

Um die Lebensmittelverschwendung einzudämmen, haben demnach die Niederlande und Schweden vorgeschlagen, die Liste der Lebensmittel auszuweiten, für die nach EU-Recht kein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben werden muss. Der Vorstoß wird dem Bericht zufolge auch von Deutschland unterstützt.

Nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) könnte der Verpackungsaufdruck „Mindestens haltbar bis“ damit künftig auch für Tee, Kaffee, Reis, trockene Pasta und Hartkäse entfallen. HDE-Geschäftsführer Kai Falk sprach in der Bild-Zeitung von einem „sinnvollen Schritt“, um Lebensmittelabfälle zu verringern. Oft würden Lebensmittel „einfach aus Unsicherheit weggeworfen“, weil viele Verbraucher das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem Verfallsdatum verwechselten.

In der EU werden dem Bericht zufolge jährlich 89 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Ein Großteil landet laut Studien im Müll, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, obwohl die Lebensmittel noch genießbar sind.

17 May 2014

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