taz.de -- Krise im Irak: Kerry landet in Bagdad
Während die Isis-Kämpfer im Irak weiter vordringen, besucht der US-Außenminister die irakische Hauptstadt. Er kritisiert die Regierung al-Maliki.
BAGDAD rtr | Der US-Außenminister John Kerry will sich bei einem Besuch in Bagdad für eine Versöhnung zwischen den irakischen Bevölkerungsgruppen einsetzen. Der Politiker landete am Montag in der Hauptstadt. Er werde auch darüber sprechen, wie die USA dem Irak im Kampf gegen die islamistische Isis-Gruppe helfen könnten, sagte seine Sprecherin Jen Psaki. Das Land müsse eine Regierung haben, die die Interessen aller Bürger vertrete.
Kerry hatte am Sonntag erklärt, die USA würden nicht über die Regierung in Bagdad bestimmen. Allerdings seien Kurden, Sunniten und manche Schiiten mit der Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki unzufrieden. Die Iraker müssten eine Regierung haben, die die Macht teile.
Vor allem die sunnitische Minderheit fühlt sich von der Regierung diskriminiert, die von Schiiten geführt wird. Auch Maliki selbst ist Schiit. Die Krise hat sich in den vergangenen Wochen zugespitzt, weil die sunnitischen Isis-Extremisten immer größere Teile des Landes beherrschen. Sie wollen einen islamistischen Staat errichten und betrachten Schiiten als Ungläubige.
Zuletzt hatte das geistliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, die USA und andere Staaten vor einer Einmischung im Irak gewarnt. Die Iraker seien selbst in der Lage, die Gewalt zu stoppen. Der Iran ist schiitisch geprägt und gilt als Schutzmacht der schiitischen Mehrheit im Nachbarland.
23 Jun 2014
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