taz.de -- Gammelfleisch-Skandal in China: Bei McDonald's gibt es nur noch Fisch
In Peking und Shanghai gibt es in Fastfoodrestaurants keine Fleischprodukte mehr. Eine Zulieferfirma war zuvor wegen Hygienebedenken geschlossen worden.
SHANGHAI afp | Nach dem Gammelfleischskandal bei einem McDonald's-Zulieferer in Shanghai müssen chinesische Fastfood-Fans in manchen Filialen auf Klassiker der Imbisskette verzichten. In Peking waren am Montag in einem Schnellrestaurant im Stadtzentrum keine Hühnchen-, Rind- oder Schweinefleischburger mehr zu haben, sondern nur noch Fischgerichte.
Schilder an den Kassen wiesen die Kunden auf das reduzierte Angebot hin. Auch in Shanghai gebe es derzeit weder Rind- noch Hühnerfleischprodukte, sagte ein Mitarbeiter des Lieferservices von McDonald's.
Inwieweit McDonald's-Filialen an anderen Orten in China von den Einschränkungen betroffen sind, war zunächst unklar. Das Unternehmen war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. In China gibt es mehr als 2000 McDonald's-Filialen.
In Shanghai hatten die Behörden vor gut einer Woche eine Fabrik eines McDonald's-Zulieferers wegen Hygienebedenken geschlossen. In der Fabrik des US-Lebensmittelproduzenten OSI Group war abgelaufenes Fleisch mit frischem vermischt und an McDonald's und andere Fastfoodketten wie Kentucky Fried Chicken geliefert worden.
Außerdem war Ware mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum umetikettiert worden. Inzwischen wurden in Zusammenhang mit dem Skandal fünf Menschen festgenommen.
Als Reaktion auf die Ereignisse stoppte der japanische Zweig von McDonald's in der vergangenen Woche alle Hähnchenfleischimporte aus China. Auch in Hongkong setzte die Schnellimbisskette den Verkauf von Hähnchenfleischprodukten vorerst aus.
28 Jul 2014
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Die chinesische Führung will gegen den rasant steigenden Fleischkonsum vorgehen. Wie das gehen soll, verrät sie aber noch nicht.
In China wird die Fangquote für Haie drastisch reduziert. Auch bei Staatsbanketten wird keine Flossensuppe mehr serviert.
In China soll eine Fabrik abgelaufenes Fleisch umetikettiert und an McDonalds, KFC und Pizza Hut verkauft haben. Die Fabrik wurde geschlossen. Jetzt drohen Engpässe.
Phosphatzusätze in Lebensmitteln stehen neuerdings im Verdacht, auch für Gesunde schädlich zu sein. Künstliche Phosphate gehen ins Blut über.
Die Wallraff-Reportage über Hygienemängel in einigen Burger-King-Filialen geht nicht spurlos am Unternehmen vorbei. Der Umsatz ist bereits zurückgegangen.
Mitarbeiter in den USA werfen der Fastfood-Kette vor, die Bezahlung durch Tricksereien zu drücken. US-Präsident Obama dürften die Klagen nicht ungelegen kommen.