taz.de -- Waffenhersteller Sig Sauer: Weniger Wummen vom Band

Beim Waffenhersteller Sig Sauer in Eckernförde hat die Geschäftsführung Kurzarbeit verordnet. Denn die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt in zwei Fällen.
Bild: Hier wird nun weniger produziert: Sig Sauer in Eckernförde.

ECKERNFÖRDE dpa | Die wirtschaftlichen Perspektiven des möglicherweise in illegale Waffenlieferungen verwickelten Waffenherstellers Sig Sauer sind weiter ungewiss. „Wir sind in Kurzarbeit“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Rolf Rohde am Mittwoch. Nur noch in wenigen Bereichen werde im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet.

Die Entscheidung zur Kurzarbeit für die 140 Beschäftigten habe die Geschäftsführung in eigenem Risiko getroffen, sagte Rohde. Unterstützung der Agentur für Arbeit gebe es bislang nicht. „Wir vermuten, dass eventuell bis Ende der Woche eine Entscheidung darüber fällt.“ Zuvor hatte der Radiosender NDR 1 Welle Nord darüber berichtet.

Die Kieler Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Unternehmen wegen einer Pistolenlieferung an die Präsidentengarde in Kasachstan. Diese soll 2010 über die USA abgewickelt worden sein, obwohl keine Genehmigung vorlag.

Außerdem wird gegen Sig Sauer wegen einer [1][möglicherweise illegalen Pistolenlieferung nach Kolumbien] ermittelt. Auch diese soll über die USA abgewickelt worden sein, obwohl keine Genehmigung für das Waffengeschäft vorlag. Die Polizei hatte kürzlich auch die Privathäuser der Eigentümer durchsucht.

13 Aug 2014

LINKS

[1] /Ausfuhrstopp-fuer-Waffenschmiede/!142378/

TAGS

Sig Sauer
Waffen
Kolumbien
Kasachstan
Sig Sauer
Verteidigungspolitik
Sig Sauer
Sig Sauer
Sig Sauer

ARTIKEL ZUM THEMA

Deutscher Waffenhersteller Sig Sauer: Knarren für den Irak

Sig Sauer soll vor neun Jahren 5.000 Pistolen illegal in den Irak geliefert haben. Einige seien später PKK-Kämpfern in die Hände gefallen.

Rüstungsprojekte der Bundesregierung: Wo das Geld verballert wird

Seit Anfang Juli durchleuchten Wirtschaftsprüfer die deutschen Rüstungsprojekte. Deren Kosten übersteigen die des Hauptstadtflughafens.

Ausfuhrstopp für Waffenschmiede: Pistolen müssen zu Hause bleiben

Die Firma Sig Sauer soll illegal Waffen nach Kolumbien geliefert haben. Nun ziehe die deutschen Exportkontrolleure erste Konsequenzen.

Illegaler Waffenhandel über die USA: Kolumbien steht auf Sig Sauer

Der deutsche Waffenproduzent Sig Sauer hat ohne Genehmigung Pistolen nach Kolumbien geliefert. Die kolumbianische Regierung bestätigt das Waffengeschäft.

Nach Waffenlieferung an Kolumbien: Pistolenfirma Sig gibt sich ahnungslos

Sicherheitskräfte des Bürgerkriegslandes Kolumbien tragen Waffen des Herstellers Sig Sauer. Jetzt ermittelt die Kieler Staatsanwaltschaft.