taz.de -- Präsidentenwahl in Frankreich: Wen schicken die Konservativen?

2017 wählt Frankreich einen neuen Präsidenten. Ex-Premier Alain Juppé will kandidieren, andere in der UMP wünschen sich jedoch eine erneute Kandidatur Sarkozys.
Bild: Hat entschieden, bei der Vorwahl anzutreten: Alain Juppé (l.) mit Nicolas Sarkozy (r.). Ob die allerdings stattfindet, steht noch nicht fest.

PARIS afp | Der frühere französische Regierungschef Alain Juppé will sich innerhalb der konservativen Partei UMP um die Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im Jahr 2017 bewerben. Er habe „entschieden, bei den künftigen Vorwahlen zu kandidieren“, kündigte der Bürgermeister von Bordeaux am Mittwoch in seinem Internetblog an. Juppé führt die zerstrittene UMP derzeit übergangsweise gemeinsam mit den ehemaligen Regierungschefs François Fillon und Pierre Raffarin.

Die UMP befindet sich in einer ihrer schwersten Krisen seit der Gründung im Jahr 2002. Die Partei soll über falsche Abrechnungen in Millionenhöhe illegal den Wahlkampf des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy im Jahr 2012 mitfinanziert haben.

Bei der Europawahl Ende Mai musste die UMP herbe Verluste hinnehmen und landete deutlich hinter der rechtsextremen Front National (FN) auf dem zweiten Platz.

Ob in der Partei eine Vorwahl zur Bestimmung des Präsidentschaftskandidaten stattfinden wird, ist zudem fraglich. Sarkozys Umfeld wünscht sich, dass der Ex-Präsident bei einem Parteitag im Herbst zum Parteichef gewählt und dann ohne parteiinternen Vorentscheid Kandidat der Konservativen für die Präsidentschaftswahl wird. Andere wie etwa Juppé pochen auf die in den Parteistatuten verankerte Vorwahl.

20 Aug 2014

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