taz.de -- Konflikt in Libyen: Abtrünnige Armee drängt Miliz zurück

Ein pensionierter Generalmajor hatte eigenmächtig eine Offensive gegen islamistische Milizen in Libyen gestartet. Jetzt hat seine Armee in Bengasi vier Lager erobert.
Bild: Rauch über Tripolis. Anfang August war bei den Kämpfen ein Öltank in Brand geraten.

BENGASI dpa | Anhänger des abtrünnigen libyschen Generalmajors Chalifa Haftar haben Stellungen islamischer Milizen in Bengasi erobert. Vier Lager nahe der ostlibyschen Stadt seien nun unter Kontrolle gebracht, sagte ein Kommandant Haftars der unabhängigen Nachrichtenseite Al-Wasat am Donnerstag. Die Haftar-Truppen operieren unabhängig, sind aber mit Teilen der libyschen Nationalarmee verbündet.

Die Stellungen seien Mittwochabend nach schweren Kämpfen eingenommen worden, berichtet Al-Wasat. Islamisten hätten die ehemaligen Armeestützpunkte vor einem Monat eingenommen. Angaben über Tote und Verletzte machte der Kommandant nicht.

Bereits Anfang der Woche hatte die Armee Haftars mit Luftschlägen den Flughafen der Hauptstadt Tripolis angegriffen. Dabei seien Basen einer islamischen Miliz zerstört worden.

Haftar hatte Mitte Mai eigenmächtig unter dem Namen „Operation Würde“ eine Militäroffensive gegen Islamisten gestartet. Zu seinen Männern gehören ehemalige Revolutionsbrigaden, die 2011 am Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi beteiligt waren.

21 Aug 2014

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