taz.de -- Gefängnisrevolte in Brasilien: Blutiges Frühstück
Bei einem Aufstand in einem brasilianischen Gefängnis sind drei Häftlinge getötet worden. Auslöser des gewaltsamen Protests soll die mangelhafte Versorgung sein.
SAO PAULO ap | Bei einer Gefängnisrevolte im Süden Brasiliens sind drei Häftlinge ums Leben gekommen. Zwei Opfer seien geköpft und ein weiteres vom Dach der Haftanstalt gestoßen worden, sagte ein Sprecher der Militärpolizei, Ricardo Pinto. Demnach wurden bei der Meuterei in dem Gefängnis in Casacavel mindestens fünf weitere verletzt.
Die Unruhen brachen laut Pinto am Sonntag aus, als Häftlinge während des Frühstücks einen Wärter überwältigten und ihn als Geiseln nahmen. Kurz darauf setzten sie Gegenstände in Brand und und beschädigten die Einrichtung mit Metallpfosten. Dutzende vermummte Häftlinge kletterten auf das Gebäudedach.
Auf TV-Bildern örtlicher Medien war zu sehen, wie sie brüllend auf andere Männer einprügelten, die sie an ihren Hälsen oder Händen mit Seilen festgebunden worden waren. Ein Anwalt der Gewerkschaft der Gefängniswärter, Jairo Ferreira, sagte, Insassen hätten den abgetrennten Kopf eines Opfers auf den Schoß eines Wärters gelegt, der später freigelassen wurde.
In ihrer Gewalt befinden sich noch zwei Strafvollzugsbeamte und etliche andere Häftlinge. Mit dem Aufstand protestierten die Häftlinge gegen die schlechte medizinische Versorgung und das Essen in der Anstalt, sagte Ferreira. Momentan liefen Verhandlungen über eine Verbesserung der Bedingungen mit den Häftlingen, sagte Polizeisprecher Pinto. Auslöser der Revolte könnten aber auch jüngste Schuldsprüche gegen zwei Insassen sein.
25 Aug 2014
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