taz.de -- Nach der Polizeigewalt in Ferguson: Verletzte fordern 40 Millionen Dollar

In Ferguson schlug die Polizei eine Sozialarbeiterin und ihren Sohn, als sie nicht schnell genug ein Restaurant verließen. Nun verklagen diese die Polizei.
Bild: Polizisten nehmen während der Unruhen in Ferguson einen Mann fest

ST. LOUIS ap | Nach den Unruhen infolge tödlicher Polizeischüsse auf den Teenager Michael Brown wollen Demonstranten juristisch gegen die Polizei von Ferguson vorgehen. Sicherheitskräfte hätten im Bemühen um eine Eindämmung der Proteste exzessive Gewalt angewandt und grundlos unschuldige Passanten verhaftet, heißt es in einer am Donnerstag bei einem Bundesgericht eingereichten Klageschrift.

Unter den fünf Klägern ist eine Sozialarbeiterin, die nach eigenen Angaben gemeinsam mit ihrem 17-jährigen Sohn zusammengeschlagen wurde, als sie ein Fastfoodrestaurant in Ferguson nicht schnell genug verlassen hätten. Ein 23-Jähriger gab an, von Beamten mehrmals mit Gummigeschossen attackiert und rassistischen Sprüchen bedacht worden zu sein, während er durch die Protestzone zum Haus einer Mutter gelaufen sei.

In der Klageschrift werden 40 Millionen Dollar (rund 30 Millionen Euro) Schadenersatz gefordert. Sie richtet sich unter anderem gegen den Polizeichef von Ferguson, Thomas Jackson, sowie den Polizeichef des Bezirks von St. Louis, John Belmar.

Der 18-jährige Brown war am 9. August unbewaffnet von einem weißen Polizisten erschossen worden. Anschließend brachen tagelange Unruhen in Ferguson aus, einem Vorort der Großstadt St. Louis im Staat Missouri. Gouverneur Jay Nixon rief schließlich die Nationalgarde herbei, um den Krawallen ein Ende zu setzen. Inzwischen sind die Proteste abgeflaut.

29 Aug 2014

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