taz.de -- Mutmaßlicher Anschlag in Israel: Autofahrer rast in Haltestelle
Ein Mann ist mit seinem Auto in eine Jerusalemer Straßenbahnhaltestelle gefahren. Ein Baby stirbt, mehrere Menschen werden verletzt.
TEL AVIV dpa | Nach dem mutmaßlichen Anschlag in Jerusalem hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Verstärkung der Sicherheitskräfte in der israelischen Hauptstadt angeordnet. [1][//twitter.com/IsraeliPM/status/524997970249654272:Dies teilte sein Büro beim Kurznachrichtendienst Twitter mit]. Ein Mann war am Mittwoch mit seinem Auto in eine Bahnhaltestelle in der Stadt gerast. Nach Angaben der Polizei starb ein Baby an seinen Verletzungen, mehrere Menschen wurden verletzt. Polizeisprecher Micky Rosenfeld erklärte via Twitter, es gebe eine „starke Wahrscheinlichkeit“, dass es sich um einen Terroranschlag handelte.
Bei dem Fahrer des Wagens soll es sich demnach um einen Palästinenser aus dem Ostteil Jerusalems handeln, der in Israel bereits in Haft saß. Die Polizei schoss ihn nieder, als er zu fliehen versuchte, wie ein Sprecher der Einsatzkräfte mitteilte. Einem [2][Bericht der Jerusalem Post] zufolge starb er am späten Mittwochabend in einem Krankenhaus. Ein ungenannter Vertreter der Polizei sagte dem Blatt, bei ihm handele es sich um einen verurteilten Terroristen.
Das getötete kleine Mädchen wurde noch in der Nacht auf Donnerstag beigesetzt. Einem [3][Bericht der Zeitung ynet] zufolge gehörte zu den Hunderten Trauergästen auch Israels Präsident Reuven Rivlin.
Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Jen Psaki, sprach von einem abscheulichen Anschlag. Sie appellierte an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren.
23 Oct 2014
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