taz.de -- Selbstmordattentat in Kabul: Anschlag auf Abgeordnete

Die Politikerin Schukria Baraksai setzt sich in Afghanistan für Demokratie ein. Bei einer Expolsion wurde sie leicht verletzt, viele Zivilisten starben.
Bild: Ein ausgebranntes Auto steht am Straßenrand des Anschlagortes in Kabul.

KABUL dpa | Ein Selbstmordattentäter hat bei einem Anschlag auf die prominente afghanische Parlamentsabgeordnete Schukria Baraksai in Kabul mindestens drei Zivilisten mit in den Tod gerissen. 22 Zivilisten wurden verletzt, wie der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, mitteilte.

Die Abgeordnete selbst habe mit leichten Verletzungen überlebt. Der Angreifer habe sich am Sonntag in einem mit Sprengstoff gefüllten Fahrzeug in der afghanischen Hauptstadt in die Luft gesprengt.

Auf Fernsehbildern waren zahlreiche durch die Explosion beschädigte Autos am Anschlagsort zu sehen, darunter auch das geschützte Fahrzeug Baraksais. Ein Taliban-Sprecher macht zunächst keine Angaben dazu, ob die radikalislamischen Aufständischen den Anschlag verübten.

Baraksai hatte zuletzt bei der Stichwahl um das Präsidentenamt die rege Teilnahme trotz massiver Drohungen der Taliban begrüßt. „Auch wenn die Taliban mir den Kopf abgeschnitten hätten, hätte ich meine Stimme abgegeben“, sagte sie Mitte Juni. Die Extremisten lehnen Wahlen und Demokratie ab. Frauen sind ihnen dabei besonders verhasst.

16 Nov 2014

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