taz.de -- Kein Bock auf Band Aid 30: „Hey Adele, hier ist Bob“
Bob Geldof wollte Adele für seinen Charity-Song gewinnen. Doch sie ging einfach nicht ran. Wir haben mal ihre Mailbox abgehört.
01. Nov., 13.00 Uhr: „Adele, Bob Geldof hier. Wir singen „Do They Know It’s Christmas“ neu ein. Wir brauchen dich. Ruf mich doch mal zurück.“
04. Nov., 13.30 Uhr: „Adele, wir haben den Text verändert: „No peace and joy this Christmas in West Africa.“ Bono dachte, Seal könnte die Zeile singen. Call me!“
06. Nov., 21.00 Uhr: „Hey Adele! Hast du versucht mich anzurufen? Mein Telefon hat geklingelt. Wohl nicht. Egal. Ruf mich zurück. Ciao. Ach ja, hier ist Bob. Also Geldof. Wir hören uns“
07. Nov., 14.00 Uhr: „Hey Adele, Bono hier. Der Bob versucht dich voll dringend zu erreichen. Meld dich doch bitte mal bei ihm. Den Geldof meinte ich übrigens, nicht den Baumeister.“ (Lachen)
10. Nov., 20.00 Uhr: „Hey Adele, Damon Albarn hier. Ruft dich dieser selbstherrliche Wixer Geldof auch dauernd an?“
11. Nov., 16.03 Uhr: „Adele, it’s Bob. Musik kann die Welt verändern. Wir berühren Menschen, wir schaffen Bewusstsein. Und wenn afrikanische Mütter ihre sterbenden Kinder nicht anfassen können, wenn Liebende sich nicht trösten dürfen, wenn Eheleute sich in den letzten Momenten ihres gemeinsamen Lebens nicht berühren können – dann müssen wir etwas tun!“
13. Nov., 18.40 Uhr: (leises Seufzen) Klick.
15. Nov., 03.12 Uhr: „Adele, du fette Cockney-Schlampe! Scheiß auf dich. Ich habe fucking Bono. Hörst du! Bono!“
17. Nov., 11.34 Uhr: „Adele, es ist Bob. Bono ist vom Fahrrad gefallen. Er muss operiert werden. Bitte ruf mich zurück.“
17 Nov 2014
AUTOREN
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Popstar Bob Geldof und seine Prominenten-Entourage dürstet es nach einem Charitysong, der Ebola lindern soll. Afrikaner können darauf verzichten.
Eine norwegische Organisation vergibt einen Preis für Kampagnen, die rassistische Vorurteile schüren. In einem Video spielt sie mit Klischees über Afrika.
Die Lufthansa hat in ihren Bordmagazinen nachträglich ein Foto überklebt. Ganz schön viel Arbeit bei 265.000 Exemplaren.
Youtube startet einen eigenen Streaming-Dienst. Die Google-Tochter will damit dem Marktführer Spotify Konkurrenz machen.
Außer einem Buchstaben mehr im Titel wenig Neues: „Dumm und Dümmehr“ setzt 20 Jahre später allzu nahtlos bei „Dumm und Dümmer“ an.
Apple-Chef Tim Cook erklärt, wie schön er es findet, schwul zu sein. Das ist doch egal, jeder soll lieben, wen er will, sagen Sie? Von wegen!