taz.de -- Korruptionsindex von Transparency: Nordkorea ist spitze
In diesem Jahr ist Deutschland noch genauso korrupt wie 2013. Nordkorea und Somalia schneiden am schlechtesten, die Skandinavier am besten ab.
BERLIN kna | Transparency International hat die Staatengemeinschaft zu einem stärkeren Kampf gegen undurchsichtige Finanzgeschäfte aufgerufen. Entwicklungsländer würden durch Geldwäsche, Steuerschlupflöcher und gestohlene Vermögen massiv in einer soliden Regierungsführung behindert, sagte die Transparency-Vorsitzende, Edda Müller, am Mittwoch in Berlin. Dort stellte sie den [1][20. Korruptionswahrnehmungsindex] vor, bei dem Deutschland wie im Vorjahr den 12. Platz belegt.
Laut Index teilen sich Nordkorea und Somalia mit 8 von 100 möglichen Punkten den letzten Platz. Im Vergleich zu 2013 verschlechterten sich die Punktwerte der Türkei, Angolas, Chinas, Malawis und Ruandas am stärksten. Der 175 Länder und Territorien umfassende Index basiert auf verschiedenen Expertenbefragungen und soll die bei Politikern und Beamten wahrgenommene Korruption erfassen.
Deutschland erreicht auf der Skala von 0 (hohes Maß an wahrgenommener Korruption) bis 100 (keine wahrgenommene Korruption) 79 Punkte. Im europäischen Vergleich belegen Dänemark (92 Punkte), Finnland (89) und Schweden (87) die vordersten Plätze. International reiht sich außerdem Neuseeland (91 Punkte) in die Gruppe der Spitzenreiter ein.
Müller betonte, die beste Hilfe für Entwicklungs- und Schwellenländer sei es, das Verstecken von Korruptionsgeldern zu verhindern. Nach Schätzungen der Weltbank würden jedes Jahr rund eine Billion US-Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt. Deutschland solle sich für eine zügige Verabschiedung der vierten EU-Anti-Geldwäscherichtlinie einsetzen. Mehr Transparenz erleichtere das Aufspüren von Geldern aus illegalen Geschäften.
3 Dec 2014
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