taz.de -- Rassistische Angriffe in Schweden: Brandanschläge auf eine Moschee

Zum dritten Mal binnen weniger Tage wird eine Moschee angegriffen. Zudem wurden rassistische Graffiti auf die Außenwände gesprüht.
Bild: Polizisten beim vorausgegangenen Brandanschlag am Montag an der Moschee

STOCKHOLM kna | In Schweden hat sich zum dritten Mal binnen weniger Tage ein Brandanschlag auf eine Moschee ereignet. Am frühen Morgen des Neujahrstages warfen nach Polizeiangaben Unbekannte in Uppsala einen Molotowcocktail auf ein islamisches Gotteshaus. Zudem hätten sie rassistische Graffiti auf die Außenwände gesprüht. Passanten hätten den Brandsatz noch vor dem Eintreffen der Sicherheitskräfte gelöscht.

Erst am Montagmorgen war in einem islamischen Gebetsraum in der südschwedischen Kleinstadt Eslov ein Feuer ausgebrochen; Personen kamen nicht zu Schaden. Es habe jedoch die Gefahr eines Übergreifens der Flammen auf die darüberliegenden Wohnungen bestanden, hieß es. Die Polizei geht auch in diesem Fall von Brandstiftung aus.

Am ersten Weihnachtstag wurden bei einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Moschee in Eskilstuna fünf Menschen verletzt. Das Feuer war in einem Wohnhaus ausgebrochen, das von somalischen Muslimen als Gebetsstätte benutzt wird. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich rund 20 Personen in dem Haus aufgehalten, hieß es; 5 seien mit Rauchvergiftung und Schnittverletzungen in eine Klinik eingeliefert worden.

In Schweden gibt es derzeit eine kontroverse Debatte über die Einwanderungspolitik. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten (SD) fordern, die Einwanderung um 50 bis 90 Prozent zu reduzieren. Gemeinsam mit den Konservativen kippten sie Anfang Dezember das Haushaltsgesetz der rot-grünen Minderheitsregierung unter dem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven und lösten so eine Regierungskrise aus. Zunächst angekündigte Neuwahlen konnten am vergangenen Wochenende abgewendet werden.

1 Jan 2015

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