taz.de -- Islamischer Staat in Syrien: Der kopflose Henker

Ein Mitglied der Dschihadisten wurde enthauptet aufgefunden. Der Ägypter hatte für den IS selbst Enthauptungen vorgenommen.
Bild: Welche der IS-Kämpfer wohl auch als Henker arbeiten?

BEIRUT rtr | Ein Henker der dschihadistischen Organisation Islamischer Staat ist nach Informationen von Beobachtern selbst enthauptet worden. Bei dem Toten handele es sich um einen Ägypter, der eine führende Rolle in der Polizei des IS in Syrien gespielt habe, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Dienstag. Er habe früher selbst Enthauptungen vorgenommen, hieß es weiter. Nähere Angaben zu seiner Person lagen zunächst nicht vor.

Die Leiche des Mannes sei mit Folterspuren in der Nähe eines Kraftwerkes der Stadt al-Madschadin in der Provinz Deir al-Sor im Osten des Landes gefunden worden, teilte die Beobachtergruppe mit, die mithilfe eines Informantennetzes Angaben über Opfer des Bürgerkrieges in Syrien sammelt. Ob der Mann vom IS selbst, anderen Kämpfern oder Einwohnern getötet wurde, war zunächst unklar.

Dem abgeschlagenen Kopf sei eine Zigarette in den Mund gesteckt worden. Auf den Körper des Toten sei die Botschaft „Das ist übel, du Scheich“ geschrieben worden. Einwohner sagten, der IS hätte in den von ihnen kontrollierten Gebieten das Rauchen in der Öffentlichkeit verboten.

Der IS hat große Teile Syriens und Iraks unter seine Kontrolle gebracht und dort ein Kalifat ausgerufen. Die sunnitischen Extremisten haben viele Menschen umgebracht oder versklavt, die sie als Ungläubige ansehen. Dazu gehören neben Christen auch Anhänger anderer muslimischer Glaubensrichtungen wie die Schiiten.

6 Jan 2015

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