taz.de -- Peruanischer Ex-Präsident: Fujimori nochmal verurteilt

Abermals ist der ehemalige peruanische Präsident Alberto Fujimori schuldig gesprochen worden. Diesmal wegen Korruption während einer Wahlkampagne.
Bild: Im Gerichtssaal: Alberto Fujimori.

LIMA ap | Ein dreiköpfiges Richtergremium hat den peruanischen Ex-Präsidenten Alberto Fujimori wegen Korruption zu acht Jahren Haft verurteilt. Fujimori wurde schuldig gesprochen, mehr als 40 Millionen Dollar an öffentlichen Geldern an Boulevardzeitungen umgeleitet zu haben, die während seiner Wiederwahlkampagne im Jahr 2000 negativ über seine Gegner berichtet haben sollen.

Der Urteilsspruch vom Donnerstag ist der fünfte gegen den inhaftierten Ex-Staatschef. Neben der achtjährigen Haftstrafe verhängten die Richter auch eine Geldstrafe von einer Million Dollar gegen den 76-jährigen Fujimori.

Der Ex-Präsident wurde in einem anderen Fall wegen der Autorisierung von Todesschwadronen bereits zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt.

Fujimori war von 1990 bis 2000 Präsident Perus. Er wurde wegen Korruption und des Verstoßes gegen die Menschenrechte vom Kongress seines Amtes enthoben. Nach mehrjähriger Flucht wurde er 2007 von Chile ausgeliefert.

Fujimori ist der teuerste Häftling Perus: Nach Behördenangaben kostet er den Staat jährlich 157.000 Dollar.

9 Jan 2015

TAGS

Alberto Fujimori
Peru
Schwerpunkt Korruption
Peru
Peru
Nachhaltigkeit

ARTIKEL ZUM THEMA

Vor Stichwahl zur Präsidentschaft in Peru: Aufbäumen gegen den Fujimori-Clan

Die Tochter des verurteilten Ex-Präsidenten Alberto Fujimori geht nun als Favoritin in die Stichwahl. Erneut protestieren Zehntausende.

Wahlen in Peru: Wahl mit Vaterkomplex

In Umfragen vor der Präsidentschaftswahl am Sonntag führt Keiko Fujimori. Gegen die Tochter des Expräsidenten demonstrieren Zehntausende.

Kräuterhandel in Peru: Erst einmal Kapitalismus verstehen

Im Regenwald wächst die Katzenkralle, ein Heilkraut. Das wollen Dorfbewohner nun vermarkten. Dafür müssen sie lernen, wie der Markt funktioniert.

Investigative Journalisten in Peru: Unter latenter Beobachtung

Die IDL-Reporteros schauen den Herrschenden auf die Finger. Die Online-Redaktion hat in den letzten Jahren mit ihren Reportagen in Peru für Schlagzeilen gesorgt.

Kommentar Proteste Peru: Humala in der Falle

Perus Präsident hat sich verrannt. Die brutale Niederschlagung der Proteste in der Bergbauregion Cajamarca zeigen, dass sich Humala nicht von der militärischen Logik lösen kann.