taz.de -- Hinrichtungen in den USA: Todesstrafe in Oklahoma vollstreckt

Der Bundesstaat Oklahoma hat die Hinrichtungspraxis nach längerer Pause wieder aufgenommen. Zuletzt war ein Todeskandidat wegen eines Fehlers qualvoll gestorben.
Bild: Die Hinrichtungskammer des Oklahoma State Penitentiary.

OKLAHOMA CITY dpa | Fast neun Monate nach einer schweren Hinrichtungspanne ist im US-Staat Oklahoma wieder ein Todesurteil vollstreckt worden. Der 47 Jahre alte Charles Warner wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) wegen der Vergewaltigung und Ermordung eines elf Monate alten Mädchens mit einer Giftspritze hingerichtet, wie ein Gefängnissprecher bestätigte. Komplikationen gab es Augenzeuge zufolge nicht. Im Südstaat Florida wurde fast zeitgleich der Mörder und Vergewaltiger Johnny Kormondy hingerichtet.

Warners Anwälte hatten bis zuletzt versucht, die Exekution per Gerichtsbeschluss zu stoppen. Der Oberste Gerichtshof der USA wies den Antrag, die Hinrichtung auszusetzen, mit knapper Mehrheit ab.

Vier der neun Richter drückten ihre Skepsis über die Hinrichtungspraxis aus: „Die vor uns liegenden Fragen sind jetzt besonders wichtig, da die Staaten zunehmend auf neue und wissenschaftlich nicht getestete Methoden der Hinrichtung angewiesen sind“, schrieb Richterin Sonia Sotomayor. „Die Antragsteller haben schreckliche Verbrechen begangen und sollten bestraft werden.“ Doch die Verfassung garantiere, dass niemand vor dem Tod unnötige Qualen erleide. „Ich hoffe, dass unser Scheitern, heute zu handeln, nicht auf unseren Widerwillen hindeutet, uns mit diesen Fragen zu befassen“, schrieb Sotomayor.

Im April 2014 war der Mörder Clayton Lockett bei seiner Hinrichtung in Oklahoma qualvoll gestorben, wohl weil eine Kanüle für die Giftinjektion falsch gelegt worden war. Er starb erst nach 43 Minuten. Nach dem Vorfall wurden Hinrichtungen in dem Staat ausgesetzt. Warner sollte ursprünglich zum selben Zeitpunkt wie Lockett hingerichtet werden.

16 Jan 2015

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