taz.de -- Miss Libanon schneidet Miss Israel weg: Aber der Weltfrieden!
Miss Libanon vergeht das Lächeln. Sie fühlt sich gephotobombt von Miss Israel – und schneidet sie einfach aus einem Foto raus.
Wenn es etwas gibt, dass alle Schönheitsköniginnen des Universums beherrschen müssen, dann ist es das perfekte Lächeln: Stirn glattbügeln, Mundwinkel auseinanderziehen, und die komplette obere Zahnreihe präsentieren. Insofern ist es schon verwunderlich, dass die 25-jährige Saly Greige aus dem Libanon an der diesjährigen Wahl zur Miss Universe teilnehmen darf.
Wie ein [1][aktuelles Foto aus Miami] zeigt, kriegt es nämlich Miss Libanon so gar nicht gebacken, auch in Krisensituationen das Gesicht zu wahren. Da prescht eine Hand hilfesuchend nach vorne, die Augen blicken ungläubig aus zusammengekniffenen Schlitzen, und die Mundwinkel sind auf halber Strecke ängstlich erstarrt. Nein, so sieht keine schönste Frau im Weltall aus. Um das zu wissen, muss man noch nicht mal auf den Mond fliegen, da reicht schon der Vergleich zu den Mitstreiterinnen im Bild, Miss Japan, Miss Slowenien und – ja, Miss Israel, womit wir auch schon bei Miss Libanons Problem wären.
Weil Israel und der Libanon sich im ewigen Kriegszustand befinden und Miss Libanon fürchtet, für das Selfie in ihrer Heimat geächtet zu werden, erklärte sie ihren Twitter-Followern, Miss Israel hätte sich ungefragt ins Bild gedrängt – bezichtigte sie also einer sogenannten Photobomb –, und postete dasselbe Bild noch mal mit abgeschnittenem linken Rand – also ohne die Israelin Doron Matalon.
Das ist nicht nur hässlich, sondern auch ziemlich dumm, denn damit disqualifiziert sich die Libanesin gleich doppelt. Die zweite ungeschriebene Regel für alle Schönheitsköniginnen nämlich, das weiß jedes Kind, ist immer wieder den einen Satz auszusprechen und ihn wirklich ernst zu meinen: „Ich wünsche mir den Weltfrieden!“
20 Jan 2015
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