taz.de -- Murdochs Abhörskandal: Ermittlungen in den USA eingestellt

Den Murdoch-Konzernen drohen in den USA keine Klagen mehr wegen der Handy-Affäre. Das Justizministerium verzichtet auf strafrechtliche Verfolgung.
Bild: Protestaktion in London gegen Rupert Murdoch (Archivbild von 2012).

NEW YORK afp | Die Konzerne des australischen Medienmoguls Rupert Murdoch müssen in den USA nicht mehr mit einer strafrechtlichen Verfolgung wegen des Skandals um das Abhören von Handys Prominenter rechnen. Wie die Murdoch-Konzerne News Corporation und 21st Century Fox am Dienstag in kurzen Börsenmitteilungen erklärten, droht ihnen keine Anklage durch die US-Justiz.

Die Ermittlung zu abgehörten Handy-Mailboxen und Zahlungen an Beamte seien beendet, teilte auch das Justizministerium mit. Auf eine weitere Strafverfolgung werde verzichtet.

Vor vier Jahren war ans Licht gekommen, dass die Murdoch-Zeitung News of the World jahrelang die Mailboxen von Prominenten abgehört hatte, um Stoff für Klatschgeschichten zu bekommen. Das Boulevardblatt manipulierte sogar die Mailbox eines entführten Schulmädchens, das später tot aufgefunden wurde.

Unter den betroffenen Prominenten waren die britischen Prinzen William und Harry sowie die Schauspieler Jude Law und Sienna Miller. Zudem wurden Polizeibeamte im Austausch für Informationen vom Chefredakteur des Blatts bezahlt.

Der Skandal zog eine Reihe von Festnahmen, Untersuchungen und Schadenersatzprozesse nach sich, die mehrere Millionen Dollar kosteten. Die News of the World, einst die meistverkaufte Zeitung Großbritanniens, wurde geschlossen.

3 Feb 2015

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