taz.de -- Warnhinweis für Fahrradfahrer: "Achtung Lebensgefahr"

Ein Pappplakat warnt Radler an einer Kreuzberger Kreuzung vor der tödlichen Gefahr durch abbiegende LKW. Die taz bietet es nun hier zum Download.
Bild: Das Plakat an der Ampel während der Schweigminute bei der Critical Mass Ende März

Es ist jetzt ziemlich genau einem Monat her. Am 25. März wurde eine bei Grün losfahrende Radfahrerin von einem rechtsabbiegende LKW [1][überrollt und schwer verletzt.] Es war der immer gleiche Unfallhergang zum bereits dritten Mal innerhalb von nur zwei Jahren auf der Kreuzung Friedrichstraße, Ecke Kochstraße in Sichtweite des Checkpoint Charlie in Berlin-Kreuzberg.

Zwei Tage später legte die [2][Critical Mass], der stets am letzten Freitag im Monat stundenlang durch die Stadt radelnde Fahrradpulk, eine Schweigeminute auf der Kreuzung ein. Ein großer Schritt, denn die kritische Masse hunderter Radfahrer versteht sich eigentlich ganz bewusst als Nicht-Demonstration. Jede inhaltliche Positionierung ist [3][innerhalb der Bewegung hoch umstritten].

Doch seither? Ist mal wieder nichts passiert.

Das heißt, doch: Denn seit diesem Abend hängt ein DIN-A-3 großes Pappplakat an der Kreuzberger Ampel. Und ein weiteres ein paar Meter davor an einem Straßenschild. „Achtung Lebensgefahr“ steht oben drauf. Und unten: „An dieser Kreuzung wurden mehrfach Radfahrer von rechtsabbiegenden LKW überfahren“. Dazwischen sieht man ein Piktogramm, dass die Gefahrenlage verdeutlicht: LKW, Radfahrer, grüne Ampel, Crash.

Wild gehängte Plakate und dann noch an einer Ampel? Normalerweise geht sowas gar nicht. In diesem Fall aber scheint es gut anzukommen. Immer wenn das mit Kabelbindern am Ampelmast befestigte Schild nach unten rutschte, fand sich bisher jemand, der es wieder hoch geschoben hat. Vielleicht weil vielen klar ist: Rechtsabbiegende LKW sind die häuftigste, die tödlicheste Unfallursache für Radfahrer in Berlin.

Das gilt nicht nur am Checkpoint Charlie. Erst Mitte April gab es einen nahezu gleichen Unfall an der Ruhlebener Straße in Spandau. Es gäbe also noch mehr Kreuzungen, die dringend entschärft werden müssten und die - weil man beim derzeitigen Tempo der Berliner Verkehrspolitik darauf lange warten muss - als erstes mal ein Warnschild gebrauchen könnten.

Am Freitagabend [4][um 20 Uhr trifft sich die Critical Mass wieder am Mariannenplatz.] Und passend dazu hat die taz [5][das Warnplakat besorg]t - für alle, die damit was anfangen wollen.

23 Apr 2015

LINKS

[1] /Verkehrsunfall/!157171/
[2] http://criticalmass-berlin.org/
[3] http://www.critical-mass-berlin.de/bilder/27032015/
[4] http://www.facebook.com/events/771951079585781/
[5] /static/pdf/radfahrer.pdf

AUTOREN

Gereon Asmuth

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