taz.de -- Angriffe auf UN-Schulen in Gaza: Ban macht Israel verantwortlich
Sieben Schulen wurden im vergangenen Jahr in Gaza von der israelischen Armee angegriffen. Die Hamas soll dort Waffen versteckt haben, so der UN-Generalsekretär.
NEW YORK afp | Eine Untersuchung der Vereinten Nationen hat Israel für Angriffe auf UN-Einrichtungen während seiner Gaza-Offensive im vergangenen Sommer verantwortlich gemacht. Der israelischen Armee werden in dem am Montag veröffentlichten Bericht sieben Attacken auf vom UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) betriebene Schulen vorgeworfen, in denen Bewohner des Gazastreifens Zuflucht gesucht hatten.
„Ich bedauere zutiefst die Tatsache, dass mindestens 44 Palästinenser als Folge der israelischen Aktionen getötet wurden“, schrieb UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in einem Brief an den Sicherheitsrat. Mindestens 227 Menschen seien durch Angriffe auf in Notunterkünfte umfunktionierte UN-Einrichtungen verletzt worden. Die Attacken seien eine „äußerst ernste Angelegenheit“, fuhr Ban fort. „Die Hoffnung und das Vertrauen“ von Flüchtlingen, die sich in Sicherheit bringen wollten, sei zerstört worden.
Der Generalsekretär hatte im November eine fünfköpfige Kommission beauftragt, die Angriffe zu untersuchen. Zugleich ging die Kommission Vorwürfen nach, dass die radikalislamische Hamas die vom UNRWA betriebenen Schulen als Waffenlager missbraucht habe. Ban bestätigte in seinem Schreiben an den Sicherheitsrat, dass in UN-Einrichtungen Waffen versteckt worden seien. In wahrscheinlich zwei Fällen hätten palästinensische Kämpfer aus den Schulen heraus das Feuer eröffnet. Dies sei inakzeptabel, erklärte Ban.
Die israelische Armee hatte im Juli und August vergangenen Jahres den Gazastreifen angegriffen, um den Raketenbeschuss durch palästinensische Extremisten zu stoppen. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen waren laut UNO rund 2.200 Palästinenser, in der großen Mehrheit Zivilisten, getötet worden. Auf israelischer Seite starben 73 Menschen, darunter 67 Soldaten.
28 Apr 2015
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