taz.de -- Neue Modelle des iPhone: Apple macht auf Schnäppchen

Es war mal wieder soweit: Apple hat ein aufgehübschtes und ein neues iPhone präsentiert. Eins wird der NSA Freude bereiten, das bunte Modell wird unter „günstig“ geführt.
Bild: Bunt, aber nicht billig: das günstigere iPhone 5c.

CUPERTINO/BERLIN dpa | Apple bringt erstmals zwei neue iPhones auf den Markt. Zusätzlich zu einem Spitzen-Modell gibt es das etwas günstigere iPhone 5c mit einem Gehäuse aus Plastik in bunten Farben. Es ersetzt am 20. September das ein Jahr alte iPhone 5. Die Top-Version mit dem Namen iPhone 5s kann jetzt Benutzer am Fingerabdruck erkennen. Dafür ist ein Scanner im typischen runden Knopf unter dem Bildschirm versteckt.

Das angeblich günstigere iPhone 5c kostet jedoch auch immer noch knapp 600 Euro. Damit ist auch das Plastik-Modell immer noch deutlich teurer als die günstigsten Smartphones auf dem Markt.

Apple steht zunehmend vor der Herausforderung, dem Absatzboom bei preiswerteren Android-Smartphones entgegenzutreten. Sie nahmen dem iPhone zuletzt Marktanteile ab. Bisher hatte Apple einfach ältere iPhone-Versionen günstiger angeboten, sobald ein neues teures Nachfolgemodell auf den Markt kam.

Beim iPhone 5c verfeinert Apple diese Strategie. Es hat den selben Chip und die selbe Kamera wie das Vorgängermodell iPhone 5 – es ist im Prinzip das gleiche Telefon in einem hochwertigen Plastik-Gehäuse mit unterschiedlichen Farben.

Das neue Top-Modell sieht äußerlich wie das iPhone 5 aus, hat aber unter anderem einen doppelt so schnellen Chip und eine bessere Kamera bekommen. Als zusätzliche Außenfarbe kommt Gold zu Schwarz und Silber hinzu. Die Bildschirm-Größe ist unverändert, während die Konkurrenz auf größere Displays setzt.

Keine Lust auf Passwörter

Der Fingerabdruck-Sensor soll es Nutzern leichter machen, die keine Lust auf das Eintippen von Passwörtern haben. Die Fingerabdrücke von bis zu fünf Personen würden verschlüsselt auf dem Handy gespeichert und keinen anderen Programmen zugänglich gemacht, versicherte Apple. In Zeiten des NSA-Skandals eine ambitionierte Ankündigung.

Im iPhone 5s baut Apple erstmals einen 64-Bit-Chip in ein Smartphone ein, wie man sie aus PCs kennt. Dadurch werde das 5s rund 40 Mal so schnell wie das gut sechs Jahre alte Original-iPhone.

Zu den Geräten bringt Apple am 18. September das runderneuerte Betriebssystem iOS 7 auf den Markt. Die iWork-Büroprogramme werden künftig kostenlos sein, kündigte Cook an. Das ist ein Angriff auf entsprechende Bezahl-Angebote von Microsoft und die für Verbraucher kostenlosen Google-Apps.

11 Sep 2013

TAGS

Apple
iPhone
Smartphone
Unternehmen
Apple
iPhone
iPhone
Apple iOS
NSA
Smartphone
Bill Gates
Apple

ARTIKEL ZUM THEMA

Apples Fingerabdrucksensor gehackt: Biometrischer Holzleim

Apple wirbt mit der besonderen Sicherheit seines Fingerabdrucksensors im iPhone. Der Chaos Computer Club hat den Sensor aber bereits geknackt.

Neues iPhone mit Fingerabdruckscanner: Alles wird ganz einfach!

Apple hin, NSA und Sascha Lobo her – Datenskandale interessieren die Mehrheit der Menschen einen Dreck: Was der Scanner im neuen iPhone beweist.

Zulieferfabriken von Apple: Neues iPhone, alte Missstände

Überstunden, Unterbezahlung, Lohnverzug: Kritiker werfen Apple vor, die Versprechen für bessere Arbeitsbedingungen in den Fabriken nicht einzuhalten.

Doppelstrategie bei Apple: Günstigeres iPhone geplant

Apple will seine iPhone-Strategie splitten: Erstmals dürfte mit einem neuen Modell auch eine Plastikversion präsentiert werden.

US-Behörde wertet Telefondaten aus: NSA liest bei Smartphones mit

Kontaktdaten, SMS-Chats, Aufenthaltsorte: Wer ein gängiges Smartphone nutzt, kann vom US-Geheimdienst NSA ausgespäht werden, berichtet der „Spiegel“.

Kampf um den Smartphone-Markt: Software schluckt Hardware

Microsoft übernimmt die Handysparte von Nokia. Auf dem Markt tummeln sich nur noch drei große Anbieter. Datenschützer sehen das mit Sorge.

Microsoft-Chef Steve Ballmer geht: Vorhang, kein Applaus

Steve Ballmers Rücktrittsankündigung beschert Microsoft einen kräftigen Kurssprung. Der bessert nebenbei die Rente des Managers auf.

Spekulant kauft Apple-Aktien: Heuschrecke frisst Hype

Der Finanzinvestor Carl Icahn hat sich bei Apple eingekauft. Damit ist die Ära Steve Jobs endgültig passé: Der iMessias-Kult weicht dem Raubtierkapitalismus.