taz.de -- Kolumne Unisex
Die Welt da draußen kippt gerade in alle Richtungen gleichzeitig. Wen die LGBTQ-Community jetzt alles auf ihrer Seite braucht. Eine Abschiedskolumne.
Der Untergang großer Zivilisationen ist oft mit Verachtung gepaart. Für die, die genießen und sich nicht mäßigen – zum Beispiel sexuell.
Queerfeindlichkeit überall: In Russland werden Ehen von Personen mit geändertem Geschlechtseintrag annuliert, in Italien lesbische Eltern unterdrückt.
„Gender“ ist für Rechte ein besonders billiges Thema. Doch so oft unser Autor die Argumente kaputtpikst: Irgendwer pustet immer wieder Luft in den Ballon.
Bei LGBTQ+-Rechten schreiben wir meist über schlechte Nachrichten. Dabei gab es von Deutschland bis Mexiko im Pride-Monat Juni auch Lichtblicke.
Europäische Grenzpolitik funktioniert wie die US-Filmreihe „Tribute von Panem“. Wer schwach ist, geht gegen die immer größeren Widrigkeiten halt drauf.
Nach zwölf Jahren hört Verfassungsrichterin Susanne Baer auf, eine lesbische Frau, spezialisiert auf Antidiskriminierungsrecht. Als sie begann, war eine andere Zeit.
Wenn sich normalisiert, was sowieso normal sein sollte, ist das ein Fortschritt. Für queere Menschen ist da viel passiert. Aber das ist nicht genug.
Selbst am 1. Mai vermittelt auch im revolutionären Kreuzberg alles den Eindruck der Vollbeschäftigung. Denn Arbeit ist Teil dieses Plots namens Leben.
Klimaschutz, autofreie Städte, Kindergrundsicherung: Deutschland bekommt's nicht auf die Reihe. Da helfen nur noch Wettbewerbe als Treibstoff.
Ein Chatbot ermöglicht einer US-Autorin, sich aus dem Alltag zu lösen und neue erotische Erfahrungen zu machen. Doch dann ist plötzlich Schluss.
Vieles ist während der Pandemie schlecht gelaufen, aber vieles auch gut. Diese kollektive Leistung sollten wir mit Denkmälern würdigen.
Einige Eltern gehen in Kita-Abholstreik, weil Kommunen keine Ganztagsbetreuung gewährleisten. Doch ihre Kinder können deswegen den Kitaplatz verlieren.
Der Krieg zerstört Familienplanung, Erinnerungskultur und Gesellschaft. Das Nachdenken über den Wiederaufbau ist letztlich Verteidigungspolitik.
Unser Autor verurteilt einen Bekannten, weil der sich Botox spritzen lassen hat. Und hadert selbst mit schleichend wachsenden Geheimratsecken.
Unser Autor hat circa 200 Fernsehfilme und -serien aus dem Jahr 2022 gesehen. Sein Fazit: Die meisten Geschichten kommen ohne Queers aus.
Seit Jahren verspricht die Regierung ein Selbstbestimmungsgesetz. Jedes Mal, wenn es fast kommt, heißt es: „Aber was ist mit Frauensaunen?“
Emotionale Selbstausbeutung, Shaming, Understatement. Angewohnheiten, die spätestens 2023 nicht mehr cute sind. Und was stattdessen im Kommen ist.
Die Großmutter unseres Autors war die Hüterin umfassenden Wissens in der Familie. Heute bereut er, vieles davon nicht festgehalten zu haben.
Alice Schwarzer hat im Kampf für Frauenrechte viel einstecken müssen. Das entschuldigt nicht, dass sie beim Thema Transrechte Polemik verbreitet.
Die Bedeutung von Oberflächlichem ist nicht zu unterschätzen. Etwa in der U-Bahn, wo schon etwas Kosmetik für ein Gefühl der Sicherheit sorgen kann.
Schauspieler Kit Connor hat mit einem vergifteten Coming-Out seine Bisexualität bekannt gegeben. Dazu war er von Fans und Medien gedrängt worden.
Mit Kim de l'Horizon steht eine queere Person im Spotlight, die kulturelles Kapital hat. Das schützt gegen manchen Angriff – aber nicht gegen jeden.
Die Gender-Transition ist nie einfach. Gerade Jugendlichen wird sie oft behördlich erschwert. Doch Luka (19) und Laura (14) sind guter Dinge.
Ob gerade im Iran oder in Russland: Je nach Geschlecht wird dem Körper eine Vielzahl vermeintlicher Funktionen aufgezwungen. Zeit, ihn zurückzufordern.
„Winnetouch“ war ein Highlight tuntiger Repräsentation – und gleichzeitig ein billiger Lacher. Bully Herbig wittert nun die Comedy-Polizei.
In Ratgebern heißt es stets: Trenne dich von „toxischen“ Leuten. Doch mit dem Wort sollte man nicht Individuen bezeichnen, sondern komplexe Probleme.
Wir alle haben eine Geschlechtsidentität – auch cis Menschen. Sie ist ein Grundpfeiler. Sie sind nicht überzeugt? Machen Sie mit mir einen Test.
Wie wichtig ist biologisches Wissen in der aktuellen Genderdebatte? Gar nicht so, denn es geht mehr um die soziale Frage, findet unser Autor.
Die Debatte über das Geschlecht geht stetig weiter. Unser Autor hat dazu einmal dreizehn wissenschaftliche Fakten herausgesucht.
Nun ist es noch enger in Zügen, und vor allem cis Männer machen sich ja gerne mal breit. Ein kleiner Überblick, bei welchen Typen das schon okay ist.
Ein „Welt“-Artikel kritisiert die angebliche Transgender-Ideologie bei ARD und ZDF. Das ist kein Diskurs, sondern die Dämonisierung queerer Belange.
Kritiker_innen behaupten, die Reform des Transsexuellengesetzes spiele soziales und biologisches Geschlecht gegeneinander aus. Das stimmt nicht.
Machen tun hauptsächlich andere. In einer komplexen, arbeitsteiligen Gesellschaft kann es gar keine einzelnen „Macher“ geben.
Die queere Teenie-RomCom „Heartstopper“ beschäftigt sich mit dem Coming-Out. Das tut sie mit viel Verständnis für das Drinnen und Draußen.
Der 40. Jahrestag der Krankheit AIDS ist an unserem Autor vorbeigegangen. Und als er sich damit beschäftigt, begegnet er seinen eigenen Vorurteilen.
Was können cis Leute am heutigen #TransDay tun – und an allen anderen Tagen natürlich auch? Eine Liste, die mitnichten vollständig ist.
Ein neues Gesetz in Florida erschwert das Sprechen über Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung an Schulen. Das schadet vor allem den Kindern.
Die Sozialistin Clara Zetkin rief einst die stille Mehrheit der Europäer*innen zum Widerstand gegen den Krieg auf. Was sie wohl heute sagen würde?
Nach 16 Jahren Merkel ist „Kanzler“ aus meinem Wortschatz verschunden. Wie viele Kanzler braucht es, bis „Kanzler“ mir wieder normal erscheint?
Viele Männer seien „zu feminin“, sagt Schauspieler Sean Penn, der einst den Queer-Aktivisten Harvey Milk verkörperte. Was ist da falsch gelaufen?
Ein Netzwerk aus moralisch korrupten Personen und eine Öffentlichkeit, die verzeiht. Weil es das gibt, ist die Stehauf-Männlichkeit erfolgreich.
Dass queere Körper existieren, ist für viele Menschen Grund genug für Gewalt. Aber ihr Vernichtungswille zerstört sie selbst gleich mit.
Die allermeisten Pornos sind alles andere als empowernd. Viel sinnvoller als eine Sperre wäre aber Förderung guter, sexpositiver Pornos.
Sind Putzkräfte okay, wenn man sie gut bezahlt? Immerhin Lohnarbeit oder antifeministisch? Ist überhaupt Zeit, darüber nachzudenken? Mütter erzählen.
Viele der geplanten Ampel-Reformen verdienen Applaus. Für gute Lebensbedingungen von LGBTI ist aber auch ein starker Sozialstaat nötig.
Eigentlich kann der Feminismus gar nicht genug Wellen haben. Auch wenn das bedeutet, dass grundlegende Fragen dauernd aufs Neue ungeklärt erscheinen.
Unser Autor denkt über Körper nach. Und merkt: Er hat keine Ahnung, wie echte Körper aussehen.
Das „Heartbeat“-Bill in Texas verbietet Abtreibungen ab dem ersten Herzschlag. Das soll ab der sechsten Woche sein, doch Embryos haben kein Herz.
Hier kommen Freunde dazu, dort verlässt man die Clique. Ständig kommen und treten Menschen aus unserem Leben. Richtige Abschiede gibt es selten.