taz.de -- Historiker

55. Deutscher Historikertag in Bonn: Kein neuer Antisemitismusstreit

Der ganz große Knall blieb aus. Kontroversen wurden dennoch dezent sichtbar. Aufschlussreich waren neue Quellen zur NS-Besatzung in Osteuropa.

Ukrainischer Historiker über Selenskyj: „Die Ukraine kauft Zeit für Europa“

Europa muss die Ukraine als Lösung ansehen, nicht als Problem, sagt Jaroslaw Hrytsak. Selenskyj hält er für einen Populisten mit „menschlichem Antlitz“.

Friedenspreis an Historiker Schlögel: Dialektiker des Ostens

Der Historiker Karl Schlögel erhält den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Für die Ukraine geht er auch auf die Straße.

Historikerin über die Bauernkriege: „Freiheit ist ein kollektiver Begriff“

1525 revoltierten die Bauern in Deutschland. Ihre Träume von einer Gesellschaft ohne Herren könnten, so Lyndal Roper, heute unser Denken erweitern.

Wissenschaftler Thomas Großbölting tot: Beispielgebend für historische Expertise

Thomas Großbölting, Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, war ein hoch angesehener Historiker. Jetzt ist er beim ICE-Zugunglück gestorben.

NS-Experte zu Antisemitismus-Resolution: „Wissenschaftsfremd und wissenschaftsfeindlich“

Am Mittwoch wendet sich der Bundestag in einer Resolution gegen Antisemitismus an Unis. Das greife die Wissenschaftsfreiheit an, sagt Historiker Ulrich Herbert.

Nachruf auf Yehuda Bauer: Gleichzeitig Israeli und Weltbürger

Yehuda Bauer hat mehr als sein halbes Leben lang über den Holocaust geforscht. Beim Judenhass der islamistischen Hamas erkannte er Parallelen zur SS.

Historiker forscht auf Langeoog: Eine deutsche Insel

Die ostfriesische Insel Langeoog war ganz vorne dabei, als die Nazis ihre „Volksgemeinschaft“ formierten. Spuren davon haben sich bis heute erhalten.

Parallelen zwischen Krieg und Klima: Krise? Sie machen Witze

Ein Perspektivenwechsel lässt Parallelen beim Krieg in der Ukraine und der Klimakrise erkennen. Beide Themen verstehen die Deutschen nicht.

Historikertagung: Ende der Großerzählung

Wie kann man die Geschichte der Bundesrepublik beschreiben? In Tübingen haben jüngere HistorikerInnen nach neuen Wegen gesucht.

Der Hausbesuch: Nicht Mitglied, sondern „Mitklit“

Kassandra Hammel birgt feministische Schätze aus einem lange vergessenen Archiv in Freiburg. Dort verbringt die Historikerin mehr Zeit als daheim.

Historiker über Proteste in Israel: „Der Bewegung fehlt ein Programm“

Erneut demonstrierten in Israel Hunderttausende gegen die sogenannte Justizreform. Doch sie hätten darüber hinaus kein gemeinsames Ziel, sagt der israelische Historiker Adam Raz.

Stand im Hohenzollernstreit: Adel als Gegenpol zur Demokratie

Alle Schlichtungsversuche scheiterten. Nun dürfte der Streit zwischen Behörden und Preußen-Erben um Millionenwerte vor Gericht fortgesetzt werden.

Interview mit Historiker Tom Segev: „Storyteller, nicht Teil der Story“

Tom Segev kommentiert seit Jahren die deutsch-israelische Geschichte. Hier spricht der Journalist über seine Autobiografie und den Palästinakonflikt.

Historiker über Geschichte der Ukraine: „Imperiale Politik wird scheitern“

Der Historiker Serhii Plokhy schreibt über die dramatische Vergangenheit der Ukraine. Ein Gespräch über Kampfgeist, historische Fehler und die Zukunft.

Frankreichs Bildungsminister Ndiaye: Ein woker Schulstart

Der Historiker Pap Ndiaye ist Frankreichs erster Schwarzer Bildungsminister. Mit ihm hat Präsident Macron ein Signal gesetzt – die Rechte schäumt.

Die Wahrheit: „Ich rief bei Roger Whittaker an“

Das Wahrheit-Interview: Der Frankenhauser Historiker Professor Georg Holzhaber will ab sofort die Geschichte abschaffen.

Veit Harlan und „Nachkriegsantisemiten“: Festhalten an Vorurteilen

Ein Vortrag am Fritz-Bauer-Institut beschreibt am Beispiel von Regisseur Veit Harlan die Genese des „Nachkriegsantisemiten“. Er sah sich als Opfer.

Dokumentation des Alltags: Im Leben mit dem Krieg

In Lemberg versuchen ukrainische Historiker, möglichst viel Alltag im Krieg zu dokumentieren. Sie wollen Geschichte in ihrer Komplexität einfangen.

Studie zu Missbrauch im Bistum Münster: Viele Opfer, kaum Konsequenzen

Nach mehr als zwei Jahren Forschung haben Historiker*innen der Universität Münster ihre Studie zu Missbrauchsfällen im Bistum vorgestellt.

Historiker Süß über Solidarität: „Kein Wohlfühlbegriff“

Ob Pandemie oder Ukrainekrieg: Alle reden von Solidarität. Aber was bedeutet sie genau? Ein Gespräch mit Historiker und Buchautor Dietmar Süß.

Deutscher Sachbuchpreis 2022: Der mit den Hohenzollern ringt

Für seine Arbeit ist der Historiker Stephan Malinowski mit dem Sachbuchpreis geehrt worden. Er forscht zum Nationalsozialismus.

Forum zu Rassismus und Antisemitismus: Tücken globaler Erinnerung

Debatten über Rassismus und Antisemitismus werden oft überhitzt geführt. In Bielefeld war man nun versucht, nüchtern Differenzen auszuloten.

Menschenrechtsorganisation Memorial: Lautes Schweigen

Der Protest von Historikern in Deutschland zum Memorial-Verbot ist lau und halbherzig. Die eigenen Forschungsinteressen sind ihnen wichtiger.

Politisches Buch über Antisemitismus: Anekdoten statt Analyse

Der Historiker Per Leo polemisiert in seinem Buch „Tränen ohne Trauer“ gegen „post-arischen-Streberzionismus“ beim Umgang mit der NS-Vergangenheit.

Rechtstreitigkeiten mit Adelsfamilie: Wiki über Hohenzollern-Klagen

Die Adelsfamilie Hohenzollern geht häufig gegen Medien vor. Historiker dokumentieren die Vorfälle und Klagen nun in einem Wiki.

75. Geburtstag des Historikers Dan Diner: Ostjude, Israeli, Deutscher

Der Historiker Dan Diner wird 75. Angesichts des jetzigen Nahostkonflikts hilft ein Blick auf Werk und Biografie dieses undogmatischen Linken.

Nachruf auf taz-Redakteur Wolfgang Gast: Bis zuletzt ein aufrechter Linker

In eigener Sache: Wolfgang Gast war taz-Redakteur, intellektuelle Inspiration und beliebter Kollege. Jetzt ist er im Alter von 62 Jahren gestorben.

Dekodierung des Voynich-Manuskriptes: „Nachher ist es ein Kochbuch“

Seit Jahrzehnten versuchen Forscher:innen, das Voynich-Manuskript zu entziffern. Der Ägyptologe Rainer Hannig hat jetzt einen Teil des Rätsels gelöst.

AfD-Politiker Stephan Protschka: HistorikerInnen fordern Rücktritt

Stephan Protschka hat einen umstrittenen Gedenkstein in Polen mitfinanziert. ProfessorInnen fordern in einem offenen Brief deshalb seinen Rücktritt.

Konservativer und Spaniens Geschichte: „Wir haben nicht kolonisiert“

PP-Chef Pablo Casado spricht über die „Heldentaten der Hispanität“. Kolonialgeschichte, wie sie an Schulen gelehrt wird, ist ihm zu negativ.

Polizeigeschichte und NS-Aufarbeitung: „Das ist in der Tat paradox“

Der Historiker Sven Deppisch befasst sich als einer der ersten mit der Geschichte der Polizei unter den Nazis – und sieht Kontinuitäten bis zum G20-Gipfel.

Kolumne Leuchten der Menschheit: Wunden des Sowjetsystems

DDR-Historiker und Kommunist Wolfgang Ruge wäre im November 100 Jahre alt geworden. Sein Sohn Eugen Ruge liest aus seinen Memoiren.

Althistoriker über politische Vergleiche: „Man baut wütende Barbaren auf“

Sind Geflüchtete Vorzeichen einer „Völkerwanderung“? Ein Gespräch mit dem Althistoriker Roland Steinacher über die Instrumentalisierung der Antike.

Die Wahl und die Weimarer Republik: Identität in der Krise

Seit 1945 gab es nie so viele Parteien wie bei der Wahl 2017. Viele Menschen gründen einfach ihre eigene oder wählen rechts – wie vor dem Krieg.

Buch zu Motiven der Shoah: Logiken des Massenmords

Ein neues Buch untersucht die Verfolgung und Ermordung der Juden während des Zweiten Weltkriegs – von Norwegen bis nach Griechenland.

Asta Bremen versus Jörg Baberowski: Baberowski im rechten Licht

Laut Landgericht Köln darf der Bremer Asta den Historiker Jörg Baberowski „rechtsradikal“ nennen, nicht aber „rassistisch“. Auch verkürzte Zitate seien nicht okay.

Portrait eines jüdischen Historikers: Wie funktioniert Germanija?

Dmitrij Belkin kam als „Kontingentflüchtling“ 1993 nach Deutschland. In einem Buch erzählt er die Geschichte seiner Migration.

Neuer Band mit Essays von Raul Hilberg: Was Deutsche nicht wissen wollten

Kaum einer untersuchte den Holocaust so genau wie der 2007 verstorbene Historiker. Jetzt gibt es einen neuen Band mit einer Essay-Auswahl.

Kommentar NS-Geschichte im Kanzleramt: Schaltstelle des Schweigens

Etliche Ministerien und Behörden haben inzwischen ihre NS-Kontinuitäten aufgearbeitet. Dass sich das Kanzleramt weigert, ist grotesk.

Nachruf auf Historiker Fritz Stern: Der New Yorker aus Breslau

Fritz Stern hat nicht nur Geschichte geschrieben, er hat sie auch gemacht. Der liberale Deutschland-Kenner ist am Mittwoch gestorben.

Historiker im Visier der polnischen Justiz: Stundenlanges Verhör

Die Erforschung des Antisemitismus in Polen wird dort nicht gern gesehen. Der Princeton-Professor Jan Thomazs Gross muss jetzt mit einer Anklage rechnen.

Nachruf Historiker Hans Mommsen: Ein Funktionalist mit Leidenschaft

Er forschte über die NS-Zeit und vertrat seinen Standpunkt mit Verve, auch im Historikerstreit. 85-jährig ist Hans Mommsen nun gestorben.

Bücher über die Ukraine: Und plötzlich ist Krieg in Europa

Deutsch-ukrainische Geschichte: Der Historiker Karl Schlögel und die Bürgerrechtlerin Irina Scherbakowa suchen nach Ursachen des Konflikts.

Schulbücher in Südkorea: Die wahre Wahrheit

Bald soll es nur noch ein Geschichtsbuch für Südkoreas Schulen geben. Kritischer Umgang mit der eigenen Geschichte ist kaum zu erwarten.

Prozess auf Kreta: Wie ein Historiker zum Nazi wird

Der linksliberale Heinz Richter ist angeklagt, weil er mit griechischen Mythen aus dem Zweiten Weltkrieg aufgeräumt hat.

Erste deutsche Holocaust-Professur: Wurde auch Zeit

Eine Professur für Holocaust-Forschung fehlte in Deutschland bisher. Am Fritz-Bauer-Institut in Frankfurt wird dies nun geändert.

200 Jahre Bismarck: Blut und Eisen

Seiner Zeit voraus: Der Historiker Max Lehmann legte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Otto von Bismarcks Gewaltpolitik bloß.

Die Wahrheit: Der Blechmärchenonkel

Mit dem australischen Historiker Christopher Clark geht das ZDF sonntags auf eine schwärmerische Deutschlandreise durch die Nationalgeschichte.

50. Deutscher Historikertag: Besprecht das Unsagbare

Auf ihrem Kongress nehmen sich die Historiker erstmals der Geschichte des Homosexuellen an – und bleiben dabei hinter den Möglichkeiten zurück.