taz.de -- Spielfilm
Bitte tief eintauchen: James Cameron setzt seine Science-Fiction-Reihe mit „Avatar: Fire and Ash“ fort. Diesmal geht's durch erleuchtete Gewässer.
Vor 25 Jahren hinterließ der taiwanesische Regisseur Edward Yang seinen letzten großen Fußabdruck im Weltkino. „Yi Yi“ hat an Aktualität nichts eingebüßt.
„Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ ist Wolfgang Beckers letzter, postum vollendeter Film. Seine Betrugsklamotte fragt nach dem Umgang mit Vergangenheit.
Der Regisseur Cédric Jimenez stellt in seinem Actionthriller „Zone 3“ handfeste Fragen zur Rolle von KI für die Politik. Optimistisch wirkt er nicht.
„Anemone“ ist das von Licht und Farben durchzogene Regiedebüt von Ronan Day-Lewis. Sein Vater Daniel Day-Lewis spielt darin die Hauptrolle.
In ihrem Debütfilm „Paternal Leave“ erzählt Alissa Jung von einer Tochter, die ihren unbekannten Vater sucht. Annäherung und Rückzug wechseln sich ab.
Eran Riklis’ Film „Lolita lesen in Teheran“ ist eine Hommage an Literatur und weiblichen Widerstand. Überragend: Golshifteh Farahani in der Hauptrolle.
Julian Radlmaiers Komödie „Sehnsucht in Sangerhausen“ verbindet leichtfüßig Geschichte, Kapitalismuskritik und politische Fragen. Geister gibt’s auch.
Wer verrennt sich wo? In der Filmsatire „Eddington“ seziert Ari Aster die extreme gesellschaftliche Polarisierung in den USA während der Covidpandemie.
Eine Frau will raus und nach oben: „Chaos und Stille“ ist ein kompromissloser Film über Neue Musik – und Darmstadt.
Der Regisseur Julien Colonna erzählt in seinem Spielfilm „Kingdom“ mit Laiendarstellern realistisch vom Leben in der organisierten Kriminalität.
Der Film „Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ erzählt von den inneren Kämpfen des „Boss“. Anfang der Achtzigerjahre steht er vor dem Durchbruch.
In Radu Judes Film „Kontinental ’25“ kämpft eine Gerichtsvollzieherin mit moralischen Zweifeln und systemischen Zwängen.
Das Regieduo Cattet und Forzani verzichtet auf erzählerischen Ballast. „Reflection in a Dead Diamond“ erinnert an das italienische Exploitation-Kino.
In Rúnar Rúnarssons Film „Wenn das Licht zerbricht“ müssen zwei Frauen mit dem Tod ihres Geliebten zurechtkommen. Nur eine der beiden weiß von der anderen.
Kathryn Bigelow probt im Thriller „A House of Dynamite“ den Ernstfall auf globaler Ebene. Die Action verlegt sie in die Hierarchie der US-Regierung.
Queere Punks in Malaysia, illegale Ballonkunst in Brasilien und litauische Bohème: Ein Schwerpunkt beim Filmfest Osnabrück sind Subkulturen.
Vor allem Filme von Frauen erweisen sich beim Filmfest Hamburg als sehenswert. Viele haben einen Realismus, in dem das Fantastische Raum bekommt.
Paul Thomas Andersons Spielfilm „One Battle After Another“ ist virtuos inszeniert. Der auf 35-mm gedrehte Film kritisiert den autoritären Umbau der USA.
In Christian Petzolds elegantem neuem Spielfilm „Miroirs No. 3“ versuchen vom Leben gezeichnete Menschen in der Uckermark, sich gegenseitig zu helfen.
Hanno Olderdissen erzählt von einem Immobilienbetrüger, der spät erfährt, dass er einen Halbbruder mit Down-Syndrom hat. Es mangelt an Überraschungen.
Der Regisseur Luis Ortega bürstet im Film „Kill the Jockey“ so einiges gegen den Strich. Er bietet Surrealismus, logische Brüche und viel Popmusik.
Im neuen Film von Gabriele Mainetti sucht die Kung-Fu-Heldin Mai nach ihrer Schwester. Und erkundet zwischendurch auch mal Rom mit der Vespa.
Lidokino 9: Regisseur Pietro Marcello verbindet in seinem preiswürdigen Film „Duse“ das Leben der Diva Eleonora Duse mit dem Aufstieg des Faschismus in Italien.
Lidokino 8: Regisseur Francois Ozon verfilmt Camus in existenzialistischem Schwarz-Weiß. Kathryn Bigelow führt mit einem Actionfilm ins Weiße Haus.
Lidokino 6: Regisseur Jim Jarmusch blickt etwas altersmüde auf Familien. Olivier Assayas macht dagegen zu gute Unterhaltung über Russland bei den Filmfestspielen.
Lidokino 3: Schauspielprominenz, zerrissenes jüdisches Leben im sozialistischen Ungarn und Besuch von Aliens bei den Filmfestspielen von Venedig.
„Der Kuss des Grashüpfers“, ein Film von Regisseur Elmar Imanov, erzählt mal realistisch, mal kafkafesk von sozialer Versehrtheit in der Großstadt.
Mit „In die Sonne schauen“ hat Mascha Schilinski einen herausragenden Film über Frauen auf dem Land geschaffen. Er ist sinnlich, traurig, unsentimental.
In der Komödie „Materialists“ gerät Hauptdarstellerin Dakota Johnson zwischen Chris Evans und Pedro Pascal. Liebe dreht sich um Kapital und Kalkül.
Traumatisierte Geschwister und eine Pflegemutter mit finsteren Absichten: Danny und Michael Philippou setzen in „Bring Her Back“ auf Schreckbilder.
Die Wüste vibriert: „Sirāt“, ein Roadmovie von Óliver Laxe, schickt eine Gruppe Raver mit der grummelnden Musik von Kangding Ray ins Atlasgebirge.
Viel Lob auf Kredit gab es für Zach Creggers Spielfilm „Weapons“. Was wie spukhafter Horror beginnt, gerät mehr und mehr zur Genreparodie.
Der Film „Warfare“ von Alex Garland und Ray Mendoza zeigt einen militärischen Einsatz im Irakkrieg. Erzählt wird real Erlebtes. Nun erscheint er auf DVD.
Zusammenkommen mal ganz anders: Im Debütfilm „Together – Unzertrennlich“ von Michael Shanks geht ein junges Paar buchstäblich auf Tuchfühlung.
In ihrem Film „April“ zeigt Dea Kulumbegaschwili eine mutige Gynäkologin. Die Regisseurin spricht über ihr Exil in Berlin und die Lage in Georgien.
Mit „Vermiglio“ erzählt die Regisseurin Maura Delpero über Frauenschicksale einer Familie in den Dolomiten in Italien am Ende des Zweiten Weltkriegs.
„The Ballad of Wallis Island“ vom britischen Regisseur James Griffiths erzählt vor rauer Kulisse von frustrierten Musikern und einem besessenen Fan.
Der neue „Superman“-Film verspricht eine Rückkehr in gute alte Zeiten. James Gunns nostalgisches Update gelingt am besten, wenn er am albernsten ist.
US-Kino: Spielfilme mit rechten christlichen Botschaften – wie das apokalyptische Drama „Homestead“ – begleiten ideologisch die politischen Umbrüche.
Pourya Pour arbeitet im Hamburger Abaton-Kino. Nun hat er einen Film gedreht, der dort spielt: Fast ohne Budget und mit blutigen Aktionszenen.
Damian John Harpers Film „Frisch“ zeigt sicheres Gespür für düstere Atmosphären. Doch Genrefilme aus Deutschland finden oft schwer zu ihrem Publikum.
„Die Barbaren“ ist eine Komödie von Julie Delpy. Sie zeigt eine Stadt in der Bretagne, die Flüchtlinge aufnimmt, ohne in Willkommenskultur geübt zu sein.
„Zikaden“ von Ina Weisse ist ein Film der Zwischentöne, getragen von fantastischen Darstellerinnen. Für ihre Sehnsüchte lässt ihr Leben kaum Platz.
Eine Autorin findet durch einen Hund zu sich selbst: Der Spielfilm „Loyal Friend“ von Scott McGehee und David Siegel erzählt lakonisch über Verlust.
Unterdrücktes Begehren, große Träume: Der Spielfilm „On Swift Horses“ von David Minahan taucht in das Leben dreier Menschen in den 1950ern ein.
Vor 50 Jahren wurde der RAF-Führung in Stuttgart-Stammheim der Prozess gemacht. Die Konfrontation von Guerilla und Staat spitzte sich weiter zu.
„Grüße vom Mars“ begleitet den autistischen Tom, der seine Ferien bei den Großeltern als Marsmission sieht. Entstanden ist ein heiterer Familienfilm.
Ein stiller Triumph ist Dag Johan Haugeruds Berlinale-Sieger „Oslo Stories: Träume“. Der Film erzählt von erster Liebe und dem Schreiben darüber.
Wirkt improvisiert, folgt aber doch einem Plan. „Oslo Stories: Liebe“ ist der Auftakt zu Dag Johan Haugeruds Filmtrilogie über Begehren und Verwandtes.