taz.de -- Die Kriegsreporterin
Mit der Auflösung von Gruner + Jahr in RTL endet auch der Traum von einem idealen Verlag. Silke Burmester hat ihn eine Zeit lang mitgeträumt.
Sieben Jahre lang hat Silke Burmester für uns das Mediengeschehen kommentiert. Nun hört sie auf. Und ist froh. Und traurig. Ein Abschiedsbrief.
Gruner + Jahr vergisst, Kioskbetreiber zur Heftauslage zu briefen. Und die Kolumnistin verabschiedet sich in die Beziehungspause.
Barbara Schöneberger will jetzt doch abnehmen und lesbische Frauen sind die neue heiße Zielgruppe für große Verlage.
Roger Willemsen stirbt 20 Jahre zu früh, Thomas Gottschalk bekommt eine Sendung bei RTL und Gruner + Jahr ist beeindruckend unfähig.
Der neue DJV-Chef? Frank-Überall-kompetent. Bei Til Schweiger sind Namen Knall und Rauch. Wie Journalisten heißen, weiß keiner.
Die taz hat die tollsten Stricksockenträger, der Chefredakteur geht beim Stehimbiss essen und Kurt Kister hat namhaftere Freunde.
Passen Sie auf, wenn ich einen Text schreibe. Und passen Sie noch mehr auf, wenn die ARD über Olympia-Abstimmungen berichtet.
Im Gegensatz zur „schnellen Schlampe Online“ steht Print für ausgiebige Recherche. Warum sind „Spiegel“ und „Stern“ eher als sonst im Handel?
Beim Philologenverband können sie nicht schreiben, die „Bild“ lässt Frauen nur ran, wenn eh schon alles egal ist, und Diekmann bleibt Obermufti.
„Ich fick Dich bis Du tod bist“: Es ist anstrengend, die Demokratie vom Schreibtisch aus zu verteidigen. Zumal mit Elbblick.
„Das Interesse am Leben der anderen ist ungebremst“, sagt „Bunte“-Chefin Patricia Riekel. Gilt dann wohl auch für ihr eigenes, ne.
Beine, die ohne Leute dran auftreten. Rezensionen, deren Buch es nicht gibt. Was kommt als Nächstes – eine Koch-Show mit Carlo von Tiedemann?
Die ARD will die Frauenquote der „Tatort“-Regisseure auf 20 Prozent erhöhen? Silke Burmester zahlt ab sofort nur noch 20 Prozent Rundfunkbeitrag.
Die „Brigitte“ baut ihre Marke bis zum Gehtnichtmehr aus, „Spiegel Online“ vermischt Journalismus und PR und Fußballübertragungen sind schwul.
„Hart aber fair“ will fairer werden, die „Landlust“ ist bockig und die „DB-Mobil“ macht Abenteuerferien. Darauf ein Glas saure Gurken!
Alle Zeitungen verlieren an Auflage. Die Mittel, mit denen sich Verleger und Chefredakteure an ihre Leser ranwanzen, sind peinlich.
Um die Jodelfraktion gehört eine Mauer, die Lügenpresse tagt am Wochenende bei Affenhitze, und die „Zeit“ gibt den Zweifelnden Nahrung.
Was hat ein Kochportal auf einem Medien-“Innovation Day“ zu suchen? Und was der „Spiegel“ mit griechischem Essen zu tun hat.
„Mit Club Mate gegen Vogelscheiße“ kann ja nur im Heft für den modernen Outdoorhelden, also in „Walden“, stehen. Das ist erst der Anfang.
Die Fifa besteht auf dem Unterschied zwischen Fußball und Frauenfußball. Frauen sind ja nur Behinderte mit Titten, die einem Ball nachstolpern.
Der „Spiegel“ fragt nach der Lust der Frauen – und am Ende wird geheiratet. Die Gala-Chefin kritisiert – und schont die Anzeigenkunden.
Gruner + Jahr erfindet „Stern Crime“ – als Folge eines Generationenwechsels. Und wo bleiben „Stern Bachelor“ und „Brigitte Vagina“?
Bei Gruner & Jahr gibt es „Walden“ und Wurstanleitungen, beim „Karpfenmagazin“ nackte Frauen und bei den Freischreibern einen tollen Preis.
Bushido bei „Bild“, Schwarz-Top-Tussis bei stern.de: Das kommt raus, wenn man Was-mit-Medien-Suppenhühner Hospitanzen machen lässt.
tazleaks, #tazgate – och, dazu sagt die taz erstmal lieber nix. Dafür hat die „Welt“ umso mehr zu sagen – Unschuldsvermutung hin oder her.
Bei den Lobreden zum „Journalist des Jahres“ labern vor allem die Männer. Und ein Auslandskorrespondent wird beim Rauchen erwischt.
„Spiegel“ und „Focus“ haben eine neue Markenbotschaft, die „F.A.Z.“ dealt mit Vitra und auch bei der „Zeit“ geht es um weiches Sitzen.
Kai Diekmann engagiert sich nun. Egon Erwin Kisch gibt es bald als Stift. Und die Kriegsreporterin ist zurück aus der Pause.
Der „Focus“ soll am Samstag erscheinen. Demonstrationen beim „Stern“. Alles mit B. Und: Die Kriegsreporterin macht Pause.
Bergfest bei „ProQuote“, vorauseilender Selbstmord beim „Spiegel“ – und bei der WM? Nuckelboys, die medial ins Positive gedreht werden.
Das Outfit von Juli Zeh, die Ariel-Propaganda der Nazi-Nannen-Negierer und der „Tatort“ aus Münster auf der großen Leinwand.
Der Fußball verkommt zum Luschen-Weh-Weh-Vergleich, die Finnen beobachten ein Klo und der Stern bastelt an der „Redaktion der Zukunft“.
Wolf Schneider, Götterbote des geschliffenen Satzes, war mal gut. Und die Alten von der Deutschen Welle futtern mit Ravioli-Gebiss gutes Programm weg.
Überall ist Ai-Weiwei, Gauck bekommt Standing Ovations beim Grimme-Preis und Liz Mohn wird im eigenen Haus gelobpudelt.
Endlich mal die richtige Entscheidung beim Reporterpreis, das „Zeit-Magazin“ übertrifft sich selbst und Matthias Matussek will nicht zahlen.
Matthias Matussek verlässt den „Spiegel“ – er geht zur „Welt“. Und der Stan Laurel des deutschen TVs hat nun eine eigene Sendung. Champagner!
Jetzt geht's zur großen Sause nach Washington. Ingo Zamperoni wird nämlich neuer Korrespondent. Und die Eitelkeit Prantls macht betrübt.
Der Conde Nast Traveler soll lifestyletauglich werden, Gruner & Jahr gibt Fotografie-Tipps und RTL macht mit einer neuen Sendung Kinderhefte lebendig.
Die FDP hat mehr Profil als die SPD, eine alter Mann und seine letzte Zigarette und ein George, der einen George bei Arte spielt.
„Schlechte Zeiten! Gute Zeiten!“, ruft das Netzwerk Recherche. So schlimm kann es mit der Krise nicht sein, wenn Blätter schlüpfrige Werbung verweigern.
Frühere Büros von „Spiegel“, „FR“ und „Berliner Zeitung“ können Wohnungsnot lindern - und selbst leere Springer-Köpfe können auf Weiterverwendung hoffen.
Heul, heul, schnief, schnauf: Kaum, dass sie das Ende des Holzmediums begründet haben, erfahren die Internetstuben selbst, was Existenzängste sind.
Laurèl teilt mit, dass Julia Jäkel „Bustier und Hose in dunkelblau“ tragen wird. Die Kriegsreporterin trägt die beschissene Tatze.
„Bunte“, „Stern“, Patricia Riekel, Maria Furtwängler und Pudelfrisuren. Dazu die Lehre: Wer anderen einen Ohrwurm schenkt, wird ihn selbst nicht mehr los.
Willkommen im Kummerland Gruner + Jahr: Der „Stern“ versinkt in der Bedeutungslosigkeit. Da will die „Brigitte“ natürlich nicht hintenanstehen.
Chefredakteursdrama beim „Spiegel“: Wem nutzt es, wenn das einstige Sturmgeschütz der deutschen Demokratie führungslos dasteht? Na, Jakob Augstein!
Der „Spiegel“ vergisst die Frauen, bei der „Financial Times Deutschland“ ist Ausverkauf und Testprodukte gibt's nicht.