taz.de -- Chaostage in Frankreich: Schafft es Macron aus der Regierungskrise?

Die politische Krise in Frankreich will nicht enden. Dabei braucht es dringend Lösungen in der Innenpolitik und Stabilität in außenpolitischen Fragen.

Berlin taz | Chaostage in Frankreich: Premier Sébastien Lecornu ist nach nur vier Wochen zurückgetreten. Damit ist Frankreich – eines der treibenden Kräfte in Europa – erneut in eine veritable Regierungskrise geschlittert. Verzweifelt wird nun versucht eine neue Regierung zu bilden, doch die Aussichten sind mehr als trübe. Erschwerend kommt hinzu, dass dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron auch in den eigenen Reihen der Rückhalt fehlt. [1][Der „Macronismus“ scheint also am Ende]. Doch der Präsident klebt an seinem Präsidentenstuhl und denkt nicht an Neuwahlen.

Was genau ist in Frankreich derzeit los und wie kam es zu dieser sich anbahnenden Krise? [2][Gibt es eine Lösung in naher Zukunft?] Welche Rolle spielt eigentlich der französische Präsident Emmanuel Macron? Und kann die Linke Hoffnungsträger in der aktuellen Regierungskrise sein? Sie zerfleddert sich allerdings in Richtungskämpfen und übt sich eben nicht in Staatsverantwortung. Dabei kommt Frankreich auch außenpolitisch eine bedeutende Rolle zu. Macron gilt etwa als Garant einer kontinuierlichen Unterstützung für die Ukraine und hält die „Koalition der Willigen“ zusammen.

Rudolf Balmer, langjähriger taz-Frankreich-Korrespondent spricht in dieser Folge der Fernverbindung mit Tanja Tricarico, der Leiterin des Politik-Teams der wochentaz darüber, wie es zu dieser Krise kommen konnte und darüber, warum die Menschen in Frankreich kein Vertrauen mehr in die politischen Akteure haben. Dabei gibt es gewaltige gesellschaftliche Probleme, die unmittelbare Folgen auf die Bevölkerung haben, wenn es nicht bald zu einer Einigung kommt. Ganz oben auf der Agenda steht die Rentenreform.

Diese Folge wurde aufgezeichnet am 9. Oktober 2025 um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit.

„Fernverbindung“ – Der neue Auslands-Podcast der taz erscheint jede Woche auf taz.de und überall, wo es Podcasts gibt.

10 Oct 2025

LINKS

[1] /Staatskrise-in-Frankreich/!6118519
[2] /Premierminister-Lecornu-tritt-zurueck/!6115236

AUTOREN

Rudolf Balmer
Tanja Tricarico

TAGS

Schwerpunkt Emmanuel Macron
Schwerpunkt Frankreich
Marine Le Pen
Krise
Podcast „Fernverbindung“
Sébastien Lecornu
Emmanuel Macron
Podcast „Fernverbindung“
Podcast „Fernverbindung“
Michel Barnier
Podcast „klima update°“
Sébastien Lecornu
Sébastien Lecornu
Podcast „Fernverbindung“
Podcast „Fernverbindung“
Podcast „Fernverbindung“

ARTIKEL ZUM THEMA

Regierungschaos in Frankreich: Sackgasse statt Bewegung

Emmanuel Macron hat nur ein einziges seiner politischen Ziele erreicht: Er ist noch an der Macht. Den Rechtsruck in Frankreich hat er nicht gestoppt.

Kongresswahl in Argentinien: Der überraschende Sieg des Javier Milei

Bei der Zwischenwahl in Argentinien ist die Partei des rechten Präsidenten als Sieger hervorgegangen. Warum? Und was bedeutet das für die Menschen im Land?

Kämpfe zwischen Afghanistan und Pakistan: Eine fragile Waffenruhe?

Nach einem Luftangriff in Kabul kam es zu schweren Gefechten an der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan. Wie es für die Region weitergehen kann.

Regierungsbildung in Frankreich: Ein Kabinett der letzten Chance

Frankreich hat wieder eine Regierung, doch die Opposition möchte sie so schnell wie möglich wieder stürzen.

Veggie-Steak, Ukraine-Krieg, Erneuerbare: Die drei wichtigsten Klima-News der Woche

Das EU-Parlament will die Bezeichnung Veggie-Burger verbieten. Der Ukraine-Krieg verursacht hohe Emissionen. Erneuerbare sind nicht mehr aufzuhalten.

Neuer alter Premier Lecornu: Macrons Grüße aus dem Elfenbeinturm

Das Festhalten des französischen Präsidenten an seinem Premier zeigt: Ein baldiges Ende der politischen Krise ist nicht in Sicht – im Gegenteil.

Regierungsbildung in der Sackgasse: Auf Lecornu folgt… Lecornu

Am Freitagabend nominierte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron zum zweiten Mal Sébastien Lecornu als Premierminister, Empörung inklusive.

Seenotrettung von Sea Watch: Wie rettet man Menschen auf dem Mittelmeer?

Die NGO Sea Watch hilft Migranten in Not auf dem Mittelmeer. Kürzlich gab es einen Vorfall mit der libyschen Küstenwache, ein Schuss fiel. Was war da los?

Ausschreitungen in den Niederlanden: Wie weit geht der Rechtsruck?

Rund einen Monat vor den Neuwahlen kommt es zu brutalen Ausschreitungen bei einer Demo von Rechtsextremen. Was das für die Niederlande bedeutet.

Nach dem Sturz Assads: Syriens erste Wahl – historisch, aber nicht frei

Erstmals nach dem Sturz von Diktator Assad wird in Syrien gewählt. Gebiete der Drusen und Kurden sind ausgeschlossen, Bürger dürfen nicht direkt wählen.