taz.de -- Trendwende auf dem Heizungsmarkt: Wärmepumpen auf dem Vormarsch
Im ersten Halbjahr 2025 waren Wärmepumpen erstmals die meistverkauften Heizungen. Die Branche warnt die Regierung, Verbraucher zu verunsichern.
Berlin afp/taz | Die [1][Wärmepumpe war im ersten Halbjahr] nach Angaben aus der Heizungsbranche voraussichtlich erstmals die meistverkaufte Heizungsart. Die offiziellen Zahlen für Öl- und Gasheizungen lägen zwar noch nicht vor, doch die Absätze von Wärmepumpen seien sehr deutlich gestiegen, erklärten der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) am Freitag. Demnach wurden zwischen Januar und Juni rund 139.000 Geräte verkauft.
Das waren 55 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Verbände mitteilten. Bereits das erste Quartal sei mit einem Plus um 35 Prozent gut gelaufen. Vor allem im zweiten Quartal ab April hätten die Absätze dann stark angezogen – um 75 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
„Hauseigentümer bevorzugen inzwischen eindeutig die Wärmepumpe“, erklärte BWP-Geschäftsführer Martin Sabel. „Eine Mehrheit hat längst verstanden, dass das Heizen mit fossilen Energien keine Zukunft hat. Es ist klimaschädlich und angesichts der Weltlage mit hohen Risiken hinsichtlich des Preises und der Versorgungssicherheit verbunden.“ Der weitere Erfolg der Wärmepumpe sei dennoch kein Selbstläufer, mahnten die Verbände. Es komme nun [2][entscheidend auf die neue Bundesregierung und die Heizungsförderung] an. Sabel warnte zudem vor „verunsichernden Eingriffen der Politik“, etwa „die Nachfrage nach Öl und Gas gegen den Trend wiederzubeleben“.
Der Bund fördert den Einbau von Wärmepumpen zurzeit mit Zuschüssen von bis zu 70 Prozent der Kosten, allerdings nur bis zu einer Grenze von 30.000 Euro. [3][In ihrem Koalitionsvertrag haben Union und SPD] angekündigt, dass sie das „Heizungsgesetz abschaffen“ wollen, ohne Details zu nennen. Noch ist unklar, was das für den Wärmepumpenmarkt bedeutet und ob die Bundesregierung die Förderung kürzt.
27 Jul 2025
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