taz.de -- Spionageballon über den USA: „Das Luftschiff ist aus China“

Das chinesische Außenministerium hat bestätigt, dass der Spionageballon über den USA aus China stamme. Es sei „aufgrund höherer Gewalt“ in den US-Luftraum eingedrungen.

Washington/Montréal/peking dpa/afp | Peking hat sein Bedauern über das Eindringen eines chinesischen Ballons in den Luftraum der USA geäußert. „Das Luftschiff ist aus China“, bestätigte das chinesische Außenministeriums am Freitag. „Die chinesische Seite bedauert das unbeabsichtigte Eindringen des Luftschiffs in den US-Luftraum aufgrund höherer Gewalt.“ Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor den Verdacht geäußert, es handele sich um einen chinesischen Spionage-Ballon, der offenbar Atomwaffen-Stützpunkte auskundschaften solle.

Das US-Militär hatte den chinesischen Spionageballon zuvor über dem Norden der USA gesichtet. Der Ballon sei am Mittwoch über dem Bundesstaat Montana im Nordwesten der USA entdeckt worden, teilte das Pentagon am Donnerstag mit.

Die Flugbahn des Ballons sei genau verfolgt worden. Man habe erwogen, ihn abzuschießen, sich dann aber dagegen entschieden, wegen der Gefahr durch herabfallende Trümmer. Nach der Entdeckung des Ballons habe die Regierung umgehend Maßnahmen ergriffen, um die [1][Preisgabe von sensiblen Informationen zu verhindern], sagte Pentagonsprecher Pat Ryder.

Kanada arbeitet eigenen Angaben zufolge zusammen mit den USA an der Verfolgung des Ballons und überprüft zudem einen „möglichen zweiten Vorfall“. Der Ballon sei bemerkt worden und „seine Bewegungen werden aktiv verfolgt“, erklärte das kanadische Verteidigungsministerium. Es werde alles getan, um die Sicherheit des kanadischen Luftraums zu gewährleisten, „einschließlich der Überprüfung eines möglichen zweiten Vorfalls“, hieß es weiter.

Man sei sich sicher gewesen, dass der Ballon aus [2][China] stamme, hieß es aus dem Pentagon. Schon in der Vergangenheit habe es ähnliche Vorfälle gegeben. Der Unterschied sei diesmal, dass sich der Ballon länger als sonst über den USA aufhalte. In der kanadischen Erklärung wurde China hingegen nicht erwähnt.

Der Ballon stelle keine militärische Bedrohung oder Gefahr für Menschen am Boden dar, sagte Pentagonsprecher Ryder. Auch für Flugzeuge sei der Ballon aufgrund seiner großen Flughöhe ungefährlich, hieß es. Die [3][USA stünden mit China] bezüglich des Vorfalls in Kontakt.

3 Feb 2023

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