taz.de -- Parlament in Neuseeland: Frauen übernehmen die Mehrheit

60 Frauen und 59 Männer: Mit der Vereidigung von Soraya Peke-Mason gehört Neuseeland zu den sechs Ländern weltweit mit einer Frauenmehrheit im Parlament.
Bild: Labour-Abgeordnete Soraya Peke-Mason ist eine von 60 Frauen im neuseeländischen Parlament

Wellington ap Im neuseeländischen Parlament sind erstmals die Frauen in der Mehrheit. Am Dienstag wurde die Labour-Abgeordnete Soraya Peke-Mason als Nachfolgerin des früheren Parlamentspräsidenten Trevor Mallard als Parlamentarierin vereidigt, der Botschafter in Irland wird.

Weil zugleich ein weiterer Abgeordneter aus dem Parlament ausschied, arbeiten dort jetzt 60 Frauen und 59 Männer. „Für mich ist es ein besonderer Tag, für Neuseeland ist es, denke ich, ein historischer Tag“, sagte Peke Mason.

Neuseeland gehört nach Angaben der Interparlamentarischen Union jetzt zu den weltweit sechs Ländern mit einer Frauenmehrheit im Parlament. Die andern sind Kuba, Mexiko, Nicaragua, Ruanda und die Vereinigten Arabischen Emirate. Im weltweiten Durchschnitt liegt der Anteil weiblicher Abgeordneter in den Parlamenten bei 26 Prozent.

Neuseeland hat 1893 als erstes Land das Frauenwahlrecht eingeführt. Premierministerin Jacinda Ardern ist die dritte Frau an der Spitze einer Regierung des Landes. Frauen bekleiden derzeit auch eine Reihe weiterer Spitzenämter, darunter die Chefin des Obersten Gerichtshofs und die Generalgouverneurin. In der Frage der Parlamentsmehrheit werden die Karten bei der Wahl im kommenden Jahr neu gemischt.

26 Oct 2022

TAGS

Neuseeland
Frauenpolitik
Frauen in Führungspositionen
Parlamentarier
Neuseeland
Neuseeland
Jacinda Ardern
Italien
Folk
Neuseeland

ARTIKEL ZUM THEMA

Rücktritt von Jacinda Ardern: Eine starke Träne

Der Rücktritt Jacinda Arderns vom Amt der neuseeländischen Premierministerin zeugt von Mut: Nur wer Schwäche zugeben kann, ist großen Krisen gewachsen.

Neuseelands Premierministerin geht: Jacinda Ardern tritt zurück

Mit nur 37 Jahren wurde sie 2017 gewählt, jetzt tritt Jacinda Ardern als Premierministerin Neuseelands zurück. Sie habe einfach nicht mehr die Kraft.

Wahlrecht in Neuseeland: Wahlalter 18 ist „diskriminierend“

Neuseelands Oberstes Gericht urteilt, das Wahlalter 18 Jahre verletze die Menschenrechte der Jüngeren. Die stärkt die Kampagne zur Senkung auf 16.

Regierungsbildung in Italien: Vorwärts in die Vergangenheit

Bei ihrer Kabinettsbildung tut Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni alles, um die postfaschistischen Kräfte ihrer Koalition herunterzuspielen.

Neues Album von Aldous Harding: Rätselhafte Inszenierungen

Die neuseeländische Künstlerin ist eine Meisterin der Maskerade. Das Versteckspiel zelebriert sie auch auf ihrem neuen Album „Warm Chris“.

Schwangere Neuseeländerin: Ausgerechnet die Taliban helfen

Die neuseeländische Kriegsreporterin Charlotte Bellis wird während ihrer Mittelost-Reportagen schwanger. Aber Neuseeland verweigert ihr die Einreise.