taz.de -- WHO zu Corona: Mögliches Ende der Coronapandemie
„Wir waren noch nie in einer besseren Position, um die Pandemie zu beenden“, sagt der WHO-Chef. Weniger Menschen sterben im Zusammenhang mit dem Virus.
Genf afp | Ein Ende der Coronapandemie ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Sicht. „Wir waren noch nie in einer besseren Position, um die Pandemie beenden zu können“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch vor Journalisten. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, diese Gelegenheit zu ergreifen und ihre Anstrengungen im Kampf gegen die Pandemie zu verstärken.
Die Zahl der weltweit neu verzeichneten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus war Tedros zufolge in der vergangenen Woche auf den niedrigsten Stand seit März 2020 gesunken.
„Wir sind noch nicht am Ziel“, unterstrich der WHO-Chef zugleich. Er verglich die Pandemie mit einem Marathon. Jetzt sei „der schlechteste Zeitpunkt, um mit dem Laufen aufzuhören“, warnte Tedros. „Wenn wir diese Gelegenheit nicht nutzen, riskieren wir neue Varianten, mehr Tote, mehr Sorgen und mehr Unsicherheiten.“
Die [1][WHO veröffentlichte mehrere Empfehlungen], mit denen es den Ländern gelingen soll, das Virus weiter einzudämmen. Diese umfassen etwa die vollständige [2][Impfung] der Risikogruppen, darunter Gesundheitspersonal und Ältere, sowie weiteres regelmäßiges Testen.
Laut dem jüngsten WHO-Bericht sank die Zahl der weltweiten Coronaneuinfektionen in der Woche vom 29. August bis 4. September im Vergleich zur Vorwoche um zwölf Prozent auf etwa 4,2 Millionen. Die Dunkelziffer ist vermutlich jedoch viel höher, da Fälle häufig nicht gemeldet werden und viele Länder zudem ihre Testkapazitäten abgebaut haben.
Am 4. September registrierte die WHO noch über 600 Millionen offiziell bestätigte Neuinfektionen – auch diese Angabe dürfte weit unter der tatsächlichen Zahl liegen, ebenso wie die offizielle Zahl der weltweit durch die Pandemie verursachten Todesfälle von 6,4 Millionen.
15 Sep 2022
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
In Rostock sollen Behandlungskonzepte für Long Covid entwickelt werden. Kanzler Scholz und Innenministerin Faeser sind positiv auf das Virus getestet worden.
Die miserable Datenlage für die Impfstoffe ist ärgerlich. Fehlende Zahlen waren zu Beginn der Pandemie ein valides Argument, jetzt sind sie es nicht mehr.
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation hat mit seiner Rede vom Ende der Coronapandemie danebengegriffen: Es ist noch nicht vorbei.
17 Millionen Menschen in Europa leiden unter Long-Covid-Symptomen, darunter häufig Frauen. Bei der Maskenpflicht im ÖPNV wollen die Länder einheitliche Regelungen.
In einer Grenzstadt im Nordwesten Chinas berichten Bewohner von Hunger und medizinischer Unterversorgung. Die Behörden räumen Fehler ein.
Die Corona-Neuinfektionen gehen nicht mehr zurück. Der R-Wert liegt laut RKI wieder über 1. Beides könnten erste Anzeichen einer Herbstwelle sein.