taz.de -- Corona-Regelungen in Niedersachsen: Weiter so trotz Herbst und Winter
Ab Oktober werden bundesweit die Coronaschutzmaßnahmen neu geregelt. Niedersachsen will jedoch nur aktuelle Maßnahmen fortschreiben.
Hamburg taz | Ab dem 1. Oktober gelten bundesweit neue Corona-Regelungen. Vergangene Woche hat das neue [1][Infektionsschutzgesetz den Bundesrat passiert]. Die Maßnahmen, die zunächst bis zum 7. April 2023 gültig sein werden, verpflichten zum Tragen einer FFP2-Maske im Gesundheitswesen wie Pflegeeinrichtungen oder Kliniken sowie im Fernverkehr.
Als vollständig geimpft gelten ab dem 1. Oktober weiterhin jene, die eine dritte Corona-Impfung erhalten haben. Für den Zutritt zu Pflegeheimen wird ein negativer Test verpflichtend.
Abhängig vom Infektionsgeschehen können die Länder weitergehende Maßnahmen treffen wie eine Maskenpflicht im ÖPNV – wie derzeit in Mecklenburg-Vorpommern – oder in Innenräumen öffentlicher Gebäude sowie der Gastronomie. Bei Freizeit-, Kultur- und Sportveranstaltungen soll von den Masken befreit sein, wer einen negativen Coronatest vorweisen kann.
Am Dienstag stellte Niedersachsen seinen Corona-Fahrplan für den Herbst und Winter vor. Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) geht nicht von einer deutlichen Verschärfung der Corona-Lage aus. Es sei lediglich eine Fortschreibung der aktuellen Maßnahmen, inklusive einer Maskenpflicht im Nahverkehr, vorgesehen.
Lockdown ausgeschlossen
In kritischen Lagen könnten nach dem Infektionsschutzgesetz [2][weitere Maßnahmen wie eine Maskenpflicht] in Außenbereichen oder Personenobergrenzen beschlossen werden. Ein Lockdown oder Ladenschließungen sollen jedoch nicht möglich sein.
In Niedersachsen gibt es zwei Szenarien, die weiterführende Maßnahmen veranlassen können: Erreicht die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung den Wert 15 sowie die Intensivbettenauslastung durch Corona-Patient:innen zehn Prozent, sollen die Maskenpflicht für Gastronomie und Veranstaltungen und tagesaktuelle Corona-Tests unabhängig vom Impfstatus eingeführt werden.
Das zweite, Behrens zufolge unwahrscheinliche Szenario liege vor, wenn die Landesregierung eine „massive Belastung“ des Gesundheitssystems gegeben sehe: Wenn die Hospitalisierung über 20 steigt und die Intensivbettenauslastung mehr als 15 Prozent beträgt.
Trotz der Gefahr neuer, gefährlicherer Virusvarianten ist Behrens zuversichtlich, dass das [3][Gesundheitssystem die steigenden Infektionszahlen] gut verkraften wird.
24 Sep 2022
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