taz.de -- SPD-Finanzminister zu Hochwasser: Scholz fürchtet enorme Flutkosten

Zusammen mit Armin Laschet hat der SPD-Finanzminister die Flutgebiete besucht. Er schätzt, dass der Wiederaufbau viele Milliarden Euro kosten wird.
Bild: Kanzlerkandidaten auf Tour: Laschet und Scholz im vom Hochwasser betroffenen Stolberg

Stolberg afp/dpa | Der Wiederaufbau in den von schweren Unwettern verwüsteten Gebieten im Westen Deutschlands wird nach Schätzung von [1][Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD)] „viele Milliarden verschlingen“. „Das Geld steht vom Bund und von den Ländern bereit“, sagte der Vizekanzler am Dienstag bei einem gemeinsamen Besuch mit [2][dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU)] in Stolberg. Mit der Aufbauarbeit könne sofort begonnen werden.

Für die Beseitigung der durch das letzte große Hochwasser in Deutschland verursachten Schäden seien bis heute sechs Milliarden Euro ausgegeben worden, sagte SPD-Kanzlerkandidat Scholz. Es sei „sehr gut möglich“, dass der Wiederaufbau nach der aktuellen Flutkatastrophe allein in den beiden am meisten zerstörten Ländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz [3][mehr kosten werde.]

„Wir wollen allen helfen beim Wiederaufbau, beim Ersatz der Schäden – und darum geht es ja auch um Milliarden“, sagte Scholz. Was niemand wieder gut machen könne, seien dagegen die zerstörten Leben, die zerstörte Gesundheit und alles das, was die Katastrophe in den Herzen und Köpfen der Menschen angerichtet habe. „Aber das, was man mit Geld in Ordnung bringen kann, das werden wir mit Geld in Ordnung bringen.“

Auch nicht von den Unwettern betroffene Länder würden sich an der Wiederaufbauhilfe beteiligen. Zudem wolle das Bundeskabinett bereits am Mittwoch über Erleichterungen für Unternehmen in der betroffenen Region entscheiden.

„Bund und Land werden das zusammen stemmen“, sagte Ministerpräsident und Unionskanzlerkandidat Laschet. „Aber es wird trotzdem danach ein anderes Land werden in diesen Städten.“ Hochwassergefahr werde auch in Zukunft immer wieder bestehen. Die Städte müssten daher „hochwasserresilient“ wieder aufgebaut werden, mahnte Laschet.

3 Aug 2021

LINKS

[1] /SPD-bei-der-Bundestagswahl/!5786250
[2] /Der-junge-Armin-Laschet/!5786306
[3] /Konjunktur-nach-Katastrophen/!5790191

TAGS

Flutkatastrophe in Deutschland
Olaf Scholz
Schwerpunkt Klimawandel
Armin Laschet
Hochwasser
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Flutkatastrophe in Deutschland
Schwerpunkt Klimawandel
Gewässer
Hochwasser
Schwerpunkt Klimawandel

ARTIKEL ZUM THEMA

Ministerpräsident Laschet zur Flut: 13 Milliarden für NRW-Wiederaufbau

Armin Laschet berichtet im Landtag über die Folgen der Flutkatastrophe – und stimmt auf hohe Kosten ein. Bundesweit seien wohl bis zu 30 Milliarden Euro nötig.

Folgen der Klimakrise: Das unbezahlbare Gut

Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands zeigt: In der Klimakrise ist nicht das Geld knapp. Vielmehr mangelt es an ausreichend Handwerkern.

Gewässerökologe über Flutfolgen: „Die Lücken verschlammen“

Wie schlimm ist extremes Hochwasser eigentlich für Bachflohkrebse und andere Kleinstlebewesen? Fragen an den Gewässerökologen Hans Jürgen Hahn.

Grünen-Wahlkampf nach der Flut: Immer schön vorsichtig bleiben

Wie thematisiert man die Flutkatastrophe, ohne die Opfer zu instrumentalisieren? Die gebeutelten Grünen tasten sich an die richtige Tonlage heran.

Katastrophale Lage in Flutgebieten: Medizinische Versorgung gefährdet

Wegen zerstörter Infrastruktur sei die Gesundheit der Menschen in den Flutgebieten „massiv bedroht“, warnen Amtsärzt:innen. Es herrsche Seuchengefahr.