taz.de -- Erdbeben in Kroatien: Verletzte und Schäden in Zagreb

Ein Erdbeben hat Zagreb erschüttert. Das Innenministerium forderte die Menschen auf, zunächst draußen zu bleiben, aber keine Gruppen zu bilden.
Bild: Schäden an der Herz-Jesu-Basilika in Zagreb

Zagreb ap/afp | Ein Erdbeben hat in Zagreb viele Gebäude beschädigt und eine Panik ausgelöst. Medienberichten zufolge wurden mehrere Menschen verletzt. Straßen der Innenstadt waren mit Trümmern übersät. Eine 15-jährige Jugendliche wurde Berichten zufolge schwer verletzt und Ärzte kämpften um ihr Leben. Zunächst hatte es geheißen, sie sei tot.

Das Beben mit einer Stärke von 5,3 habe am Sonntag um 6.23 Uhr ein großes Gebiet im Nordteil der kroatischen Hauptstadt erschüttert, teilte das europäische seismologische Zentrum EMSC mit. Das Epizentrum habe sich sieben Kilometer nördlich von Zagreb befunden und der Erdbebenherd zehn Kilometer unter der Erdoberfläche. Berichten zufolge brachen mehrere Feuer aus.

Wie die Nachrichtenagentur Hina unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete, wurden mehrere Menschen verschüttet. In der Altstadt verursachte das Beben schwere Schäden an Gebäuden. Fassadenteile von mehreren Häusern stürzten auf die Straße. Auch ein Turm der Kathedrale von Zagreb wurde beschädigt, wie Bürgermeister Milan Bandic bekanntgab. In großen Teilen der Stadt fiel zudem der Strom aus.

Nach einer Stunde gab es noch ein schweres Nachbeben der Stärke 5,0. Das Innenministerium forderte die Menschen auf, zunächst draußen zu bleiben, aber keine Gruppen zu bilden, um eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus zu verhindern. „Halten Sie Distanz. Stellen Sie sich nicht zusammen. Wir sind mit zwei schweren Krisen konfrontiert, dem Erdbeben und der Epidemie“, erklärte Innenminister Davor Bozinovic.

Die Balkan-Region ist stark erdbebengefährdet, weil sich dort die afrikanische Platte unter die eurasische schiebt.

22 Mar 2020

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