taz.de -- Migration in die USA: Trump will Kinder länger festnehmen
Die US-Regierung verschärft ihren Migrationskurs erneut. Illegal ins Land gelangte Migrantenkinder sollen unbefristet festgenommen werden dürfen.
WASHINGTON afp | Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will künftig die unbefristete Festnahme von illegal ins Land gelangten Kindern erlauben. Eine seit 1997 geltende Regelung, wonach Minderjährige nicht länger als 20 Tage in Unterbringungszentren für Migranten festgehalten werden dürfen, soll abgeschafft werden, wie das Weiße Haus und das US-Heimatschutzministerium am Mittwoch ankündigten.
Innerhalb von 60 Tagen solle eine Neuregelung ohne diese Befristung in Kraft treten, teilte das Heimatschutzministerium mit. Die Regelung von 1997 sei „überholt“, erklärte das Weiße Haus. Sie trage nicht der Tatsache Rechnung, dass die Zahl der aus Zentralamerika illegal ins Land kommenden Familien und Minderjährigen „massiv“ zugenommen habe.
Wegen ihres Umgangs mit minderjährigen Einwanderern sieht sich die Trump-Regierung bereits seit längerem heftiger Kritik durch die oppositionellen Demokraten sowie von Bürgerrechtlern ausgesetzt. Die Zustände in den Unterbringungszentren werden vielfach als menschenunwürdig kritisiert.
Im vergangenen Jahr hatte die Regierung zudem damit begonnen, [1][minderjährige Migranten an der Grenze von ihren Eltern zu trennen und separat unterzubringen]. Nach einem Aufschrei der Entrüstung in Teilen der US-Öffentlichkeit ließ Trump die Praxis nach sechs Wochen offiziell wieder beenden. Die Bürgerrechtsorganisation ACLU prangerte jedoch erst kürzlich an, dass die Praxis weiter fortgesetzt werde. An der Grenze zu Mexiko hätten die US-Behörden binnen eines Jahres fast tausend Einwandererkinder von ihren Eltern getrennt.
21 Aug 2019
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