taz.de -- Abtreibungen in den USA: Alyssa Milano ruft zum Sex-Streik auf

Mit einem Tweet löst die Schauspielerin in den USA eine Diskussion aus. Denn viele Bundesstaaten drehen einen fortschrittlichen Gerichtsentscheid zurück.
Bild: Frauen sollen individuell entscheiden, wie lange sie streiken wollen: Alyssa Milano

New York ap | [1][Die Schauspielerin Alyssa Milano („Charmed“)] hat aus Protest gegen ein neues verschärftes Abtreibungsgesetz in den USA zum Sex-Streik aufgerufen. „Wir müssen verstehen wie entsetzlich die Situation im Land ist“, sagte sie der Nachrichtenagentur AP am Samstag. Der Sex-Streik solle Leute daran erinnern, dass Frauen die Kontrolle über ihre eigenen Körper hätten „und wie wir sie einsetzen“.

Die Kritik an ihrem Aufruf sei ihr egal, so Milano. Ihr Tweet vom Freitagabend habe den gewünschten Effekt gehabt, „dass die Leute beginnen, über den Krieg gegen Frauen zu reden“. Wie lange der Streik jeweils dauern sollte, müsse jeder selbst entscheiden – auch sie habe für sich noch keine Entscheidung getroffen.

Anlass für Milanos Aufruf war die Entscheidung im US-Staat Georgia in dieser Woche, Abtreibungen zu verbieten, sobald ein Herzschlag des Fötus zu hören ist. Der erste Herzschlag ist teilweise schon nach sechs Wochen zu hören, wenn manche Frauen noch nicht einmal wissen, dass sie schwanger sind. Wird das Gesetz nicht von Gerichten blockiert, tritt es Anfang 2020 in Kraft.

Auch in Mississippi, Kentucky und Ohio wurden in den vergangenen Monaten ähnliche Gesetze erlassen. Die US-Staaten stellen sich damit offen gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA von 1973, durch die Abtreibungen landesweit legal wurden. Damals wurden Abtreibungen so lange erlaubt, bis der Fötus außerhalb des Uterus lebensfähig ist.

12 May 2019

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