taz.de -- Schwere Sicherheitslücke bei WhatsApp: Gefahr durch Videoanruf

Eine gravierende Sicherheitslücke beim Messengerdienst WhatsApp ermöglicht es, ein Smartphone durch einen Video-Call zu kapern. Eine Expertin rät zu einem Update.
Bild: Schwere Sicherheitslücke bei WhatsApp: Milliarden Benutzer*innen sind potenziell betroffen

new york/london rtr | Der Messengerdienst WhatsApp war offenbar über Wochen hinweg von einer schweren Sicherheitslücke betroffen. Die Technologie-Websites ZDnet und The Register berichteten am Mittwoch von einem Fehler in der Software der Facebook-Tochter, der Ende August entdeckt und Anfang Oktober behoben worden sei.

Demnach konnten sich Smartphone-Nutzer Hackerangriffen ausliefern, wenn sie einen eingehenden Videokonferenz-Anruf annahmen. Eine WhatsApp-Sprecherin erklärte in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters, der Fehler sei in der neusten Version der App behoben worden. Weltweit nutzen mehr als 1,2 Milliarden Menschen WhatsApp.

„Das ist ein großes Ding“, sagte der Experte Travis Ormandy von Project Zero, ein von Google betriebenes Sicherheitsprojekt, das den Fehler entdeckt hatte. „Allein durch die Annahme eines Anrufes von einem Angreifer hätte WhatsApp komplett kompromittiert werden können.“

Facebook hatte in der Vergangenheit mit einer Reihe von Sicherheitsproblemen zu kämpfen. Jüngst machte das Internet-Netzwerk einen Hackerangriff bekannt, von dem nach Angaben des Managements 50 Millionen Nutzer betroffen waren. Facebook hatte WhatsApp 2014 für 19 Milliarden Dollar gekauft.

11 Oct 2018

TAGS

WhatsApp
Sicherheitslücken
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Atomkraft
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Meta

ARTIKEL ZUM THEMA

Angriff auf französischen Konzern: Hacker rippen Daten zu Atomanlagen

Nach Medienberichten verfügen Hacker über Dokumente des französischen Unternehmens Ingérop – darunter vertrauliche Unterlagen zu AKW und Gefängnissen.

Debatte Datenschutzpanne bei Facebook: Gefährlich praktisch

Facebook kreiert immer neue Datenskandale, Besserung ist nicht in Sicht. Im Zweifel können sie einem das Leben ruinieren. Was tun? Gehen oder bleiben?

Reaktionen auf Datenhack: Aufstand gegen Facebook

Das Netzwerk wurde mutmaßlich von Kriminellen attackiert. Der Hack wirft erneut die Frage nach der Monopolstellung des Konzerns auf.

50 Millionen Nutzerkonten betroffen: Facebook leckt abermals

Ein Sicherheitsexperte warnt: Mit der Facebook-Login-Funktion konnten sich Unbekannte womöglich auch auf anderen Webseiten mit Nutzerdaten anmelden.