taz.de -- Women's March in den USA: Hunderttausende auf der Straße

Die Protestierenden kritisieren Trumps Politik als frauenfeindlich. Viele Rednerinnen fordern, bei den Kongresswahlen gegen Trump zu stimmen.
Bild: In Chicago demonstrierten 300.000 Menschen

Washington rtr | Zum ersten Jahrestag des Amtsantritts von Donald Trump sind in den USA Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen den den Präsidenten zu protestieren. Zum „Women's March“ strömten am Samstag Demonstranten in Washington, New York, Los Angeles, Chicago und rund 250 weiteren Städten. Sie demonstrierten für Frauenrechte und gegen die nach ihrer Auffassung frauenfeindlichen Tendenzen in Trumps Politik.

Viele der Frauen und ihrer männlichen Begleiter trugen pinkfarbene Wollmützen, sogenannte „Pussy Hats“, in Anspielung an herabwürdigende Äußerungen Trumps über Frauen. Rednerinnen wie die Schauspielerin Eva Longoria riefen dazu auf, bei den Kongresswahlen im November gegen Trump zu stimmen.

Die größte Demonstration fand in Los Angeles statt. Dort kamen nach den Behörden zufolge rund 600.000 Menschen zusammen. In Chicago waren es demnach bis zu 300.000 Menschen. Auch in anderen Ländern versammelten sich vor allem Frauen zu Solidaritätskundgebungen. Bereits im vergangenen Jahr hatten einen Tag nach Trumps Amtseinführung in einer der größten Demonstrationen in der der US-Geschichte etwa fünf Millionen Menschen gegen den Präsidenten protestiert.

Trump selber reagierte über Twitter auf die Proteste: „Wunderbares Wetter im ganzen Land, ein perfekter Tag für alle Frauen zu demonstrieren“, schrieb er.

21 Jan 2018

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