taz.de -- Kandidat für Alabama im US-Senat: Trump stärkt Moore den Rücken
Der Senatsitz von US-Justizminister Sessions wird nachbesetzt. Präsident Trump spricht sich für Roy Moore aus, obwohl dieser Frauen sexuell belästigt haben soll.
Palm Beach ap | US-Präsident Donald Trump hat dem mit massiven Rücktrittsforderungen konfrontierten republikanischen Senatskandidaten für Alabama, Roy Moore, einmal mehr den Rücken gestärkt. Im Senat brauche es keine Marionette des demokratischen Partei-Establishments wie Moores Rivalen Doug Jones, [1][schrieb Trump am Sonntag auf Twitter]. Jones sei schwach, was Themen wie Verbrechen und Grenzschutz angehe, und schlecht für Militär, Veteranen und Waffenrechte. „Jones wäre eine Katastrophe“, schrieb Trump.
Mehrere Spitzenrepublikaner hatten Moore in den vergangenen Wochen einen Rückzug aus dem Rennen im Alabama nahegelegt. Hintergrund sind [2][die Vorwürfe zweier Frauen], wonach Moore sie vor mehreren Jahrzehnten sexuell belästigt habe. Fünf weitere behaupteten, er habe sie bedrängt, als sie noch Teenager waren.
Moore wies die Anschuldigungen zurück. Trump erklärte bisher lediglich, Moore werde sicherlich das Richtige tun, sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen.
Im Senat wird am 12. Dezember der Posten nachbesetzt, der durch den Wechsel von Justizminister Jeff Sessions in die Regierung frei wurde. Wenn ihn ein Demokrat holt – in Alabama wäre das eine Sensation –, würde die ohnehin knappe Mehrheit der Republikaner auf nur noch 51 zu 49 Sitze im Senat schrumpfen.
27 Nov 2017
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