taz.de -- Minderjährige Einwanderin in Haft: US-Gericht verwehrt Abtreibung

Ein Berufungsgericht verweigert einer 17-Jährigen in Texas eine Abtreibung. Das Gericht setzte am Donnerstag eine Anhörung für Freitagmorgen an.
Bild: Ein Gericht hatte der Jugendlichen die Abtreibung erlaubt, doch Bundesbehördenvertreter weigerten sich, sie zu der Abtreibung zu begleiten

Houston ap | Ein US-Berufungsgericht hat einer minderjährigen Einwanderin eine von der Vorinstanz genehmigte Abtreibung vorerst verweigert. Es setzte am Donnerstag ein Urteil aus, das der schwangeren 17-Jährigen in einer geschlossenen Einrichtung für unbegleitete Einwandererkinder in Texas eine Abtreibung ermöglicht hätte.

Das Berufungsgericht setzte eine Anhörung für Freitagmorgen (Ortszeit) an und könnte dann die Abtreibung noch zulassen. Richterin Tanya Chutkan hatte am Mittwochabend (Ortszeit) zugunsten der Jugendlichen entschieden, doch das US-Gesundheitsministerium legte dagegen Berufung ein.

Ein Gericht hatte der Jugendlichen die Abtreibung erlaubt, doch Bundesbehördenvertreter weigerten sich, sie zu der Abtreibung zu begleiten oder sie vorübergehend freizulassen, damit sie von anderen dorthin gebracht werden kann.

Es wird vermutete, dass die 17-Jährige in der 15. Schwangerschaftswoche ist. In Texas ist ein Schwangerschaftsabbruch bis zur 20. Woche möglich, 24 Stunden davor muss die Frau an einem Beratungsgespräch teilnehmen.

20 Oct 2017

TAGS

Schwerpunkt Abtreibung
USA
Haftbedingungen
Schwerpunkt Paragraf 219a
Schwerpunkt Paragraf 219a
Geht's noch?
Schwerpunkt Abtreibung

ARTIKEL ZUM THEMA

Prozess gegen Ärztin Kristina Hänel: „Werbung“ für Abtreibungen

Die Ärztin Kristina Hänel kommt vor Gericht – weil auf ihrer Webseite steht, dass sie Schwangerschaftsabbrüche durchführt.

Schwangerschaftsabbrüche in Nordirland: Verbot könnte aufgeweicht werden

In Großbritannien und Irland gibt es juristischen Ärger um die Abtreibungsgesetze. Katholische Bischöfe nennen jüngste Zahlen im Land alarmierend.

Kolumne Geht’s noch: „Rape insurance“ in Texas

Der US-Bundesstaat Texas versucht, den Zugang zu Abtreibungen einzuschränken. Das kostet Frauen das Leben.

Abtreibungen in den USA: My body, no choice

In Arkansas brauchen Frauen nun die Erlaubnis des Vaters, um eine Schwangerschaft abzubrechen. Auch, wenn dieser sie vergewaltigt hat.