taz.de -- Neonazi-Angreifer von Charlottesville: Hitler als Baby, Trump als König
James F. soll in Charlottesville mit einem Auto eine linke Aktivistin getötet haben. Auf Facebook teilte er zahlreiche rechte Symbole und Bilder.
Charlottesville afp/taz | Die US-Bundespolizei FBI hat die Ermittlungen zum tödlichen Auto-Angriff in der Stadt Charlottesville übernommen. Der Fall werde als möglicher Verstoß gegen die Bürgerrechtsgesetze behandelt, teilte das FBI am Samstagabend mit. [1][Bei der Attacke war eine Frau getötet worden], 19 weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Als Verdächtigen hat die Polizei den 20-jährigen James F. in Gewahrsam genommen. Er soll sein Auto vorsätzlich in eine Gruppe von Menschen gesteuert haben, die gegen eine Kundgebung von rechtsextremen und rassistischen Gruppen in Charlottesville protestiert haben.
Laut [2][der Nachrichten-Website Buzzfeed] war James F. Mitglied der Republikanischen Partei und ein Unterstützer des US-Präsidenten Donald Trump. Auf seinem Facebook-Profil habe er zahlreiche rechte Bilder gepostet, darunter von der unter Rechtsextremen beliebten Comicfigur „Pepe“, ein Foto von Adolf Hitler als Baby, ein rechtsextremes Symbol für „Rassereinheit“ und eine Montage von Donald Trump als gekrönter König.
Bei der rechtsextremen Demonstration soll F. zeitweise mit der rassistischen und antisemitischen Organisation [3][„Vanguard America“] mitmarschiert sein. Ein [4][auf Twitter gepostetes Foto] zeigt ihn in Sonnenbrille, einem weißen Hemd und einem Schild mit dem Symbol der Gruppe. „Vanguard America“ [5][dementierte allerdings, dass F. ein Mitglied] sei: Sowohl Hemd als auch Schild seien keine Zeichen von Mitgliedschaft.
Die Washington Post berichtet, dass F.s Vater vor seiner Geburt bei einem Autounfall starb. Der Junge sei von seiner querschnittgelähmten Mutter alleine erzogen worden. In einem [6][Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP] sagte F.s Mutter, dass sie von seiner politischen Gesinnung keine Ahnung gehabt habe. „Ich dachte, die Demo hat irgendwas mit Trump zu tun“, so die Frau im Interview. Ihr Sohn habe einen schwarzen Freund gehabt.
LESEN SIE AUCH: [7][“Mut zur Gewalt, dank Trump“] – Kommentar von Dorothea Hahn zum Rechtsextremisten-Aufmarsch in Charlottesville.
13 Aug 2017
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