taz.de -- Die Wahrheit: Kreuzreim und Haarreim
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über borstige Lyrik erfreuen.
Auf Wangen, in der Nase, aus den Ohren:
Den Männern wachsen Haare ins Gesicht.
Am schlimmsten trifft es männliche Autoren:
Den Ärmsten wachsen Haare ins Gedicht.
Da möchten Worte über Worte streichen,
Die sich wie Hände schmiegen an den Vers
Und wie Verliebte sich am Ende gleichen –
Ein zarter Reim auf Vers? Schön wär’s! Es kratzt!
Und wieder möchten Silben sich verführen
Wie rote Lippen eine weiße Haut,
Und wieder: Borsten! Weich wie Zellentüren!
Monströse Stengel! Reim versaut: verfilzt.
20 Jul 2017
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